Gelsenkirchen. Jochen Schneider stellte sich den Fragen der Schalke-Mitglieder. Er sprach über eigene Fehler, die Ibisevic-Suspendierung und den Embolo-Verkauf.

Am Dienstagabend sprach der Mann, über den seit Dienstagmittag viel gesprochen wurde: Jochen Schneider stellte sich in der digitalen Fragerunde „mitGEredet“ des FC Schalke 04 einigen ausgewählten Fans. „Offene, transparente Kommunikation und ein gesunder, konstruktiver Austausch – das wünschen sich alle Schalker. Gerade in schwierigen Zeiten ist all dies wichtiger denn je“ warb der FC Schalke 04 für das Frageformat. Und Schneider sprach offen.

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Beispielsweise antwortete der 50-Jährige auf die Frage, welche drei Dinge er anders machen würde: Er würde „bei Transfers mehr auf sich selbst und weniger auf andere hören“. Er würde „mit mehr Vehemenz auf Transfers drängen“ und er würde „früher den Ernst der Lage erkennen, früher ,lauter‘ werden“, wenn Dinge intern beschönigt werden.

Schneider hätte Ibisevic gerne behalten

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Als die Sprache auf Stürmer Breel Embolo kam, ließ Schneider auch Kritik an seinem Vorgänger Christian Heidel anklingen. Embolo wurde laut Schneider im Sommer 2019 nicht zu billig an Borussia Mönchengladbach verkauft (Sockelablöse zehn Millionen Euro). Schneider: „Das war der Marktwert. Der Punkt ist, dass Breel Embolo zu teuer eingekauft wurde.“ Embolo war 2016 Schalkes Rekordeinkauf für 22,5 Millionen Euro.

Und warum wurde Sedad Ibisevic im November suspendiert und dann weggeschickt? Schneider gab als Grund für die Vertragsauflösung die schlechte Beziehung des Stürmers zu Trainer Manuel Baum an. Schneider verteidigte Ibisevics Charakter und sagte, dass die Suspendierung Fehler war. „Es war ein Fehler, Vedad zu suspendieren. Das haben wir gespürt, als Goncalo Paciencia ausfiel. Auf Vedad lasse ich nichts kommen." Gehalten hätte er auch gerne Jonjoe Kenny (jetzt Celtic Glasgow). Schließlich hätte der Rechtsverteidiger selbst „nichts lieber gemacht, als hier zu bleiben“, weiß Schneider. „Aber waren finanziell nicht in der Lage."

Schalke strukturiert das Scouting um

Schneider kündigte auch an, dass der Vertrag mit Innenverteidiger Timo Becker langfristig verlängert werden soll. Dagegen wurde der Vertrag mit Ex-Trainer Manuel Baum mittlerweile aufgelöst. Überhaupt soll sich auf Schalke künftig einiges ändern. Die Scouting-Abteilung soll umgebaut werden und sich auf Länder spezialisieren, mit denen Schalke in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hat. Fortrgeführt werden soll der Blick auf die Jugend. Investitionen in Jugend und Jugendspieler habe auf Schalke erst mit seiner Amtszeit begonnen, sagte Schneider. „Das ist heutzutage wichtig, für 16-Jährige Geld auszugeben.“ (fs)