Dortmund. Der an die TSG Hoffenheim verliehene Schalker Sebastian Rudy fiebert noch immer mit Schalke - und steht mit Kumpel Mark Uth weiter in Kontakt.
Er hat am Samstag das 2:2-Unentschieden bei Borussia Dortmund bejubelt. Nicht mit seinem eigentlichen Arbeitgeber FC Schalke, sondern mit seinem Herzensklub TSG Hoffenheim. Sebastian Rudy spielte die 90 Minuten durch und freute sich über das 2:2, das für die Hoffenheimer durchaus als Erfolg zu werten war. Denn es lässt die derzeitige sportliche Situation der TSG wieder ein bisschen entspannter betrachten. Hoffenheim steht ein stückweit von den Abstiegsrängen entfernt, in die der FC Schalke längst versunken ist. „Es belastet einen, in solch einer Situation zu stecken. Ich schaue mit einem Auge dorthin und fiebere mit, weil ich für die Jungs nur das Beste hoffe“, sagt Sebastian Rudy über Schalke. „Ich bin jetzt aber froh, hier bei der TSG zu sein.“
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Der 30-Jährige sprach diese Worte vor dem Spiel gegen den BVB im Gespräch mit Sport1, am späten Samstag mussten dann die Schalker bei Union Berlin ran und erspielten sich ein 0:0, das den Köigsblauen aber wenig weiterhilft. Kontakte zu seinen einstigen Teamkameraden hat Rudy aber weiterhin: „Ich bin mit Mark Uth im ständigen Austausch. Man merkt schon, dass es eine schwierige Situation ist, das merkt man ihm auch an. Man nimmt solche Sachen mit, kann nicht komplett abschalten. Ich kenne das auch. Das ist keine einfache Situation.“
Auf Schalke stets verliehen statt verkauft
Rudy und Schalke – das war ohnehin ein großes Missverständnis. Vergangene Saison hatte er als Leihspieler bei der TSG Hoffenheim zu alter Stärke zurückgefunden, war mit der Mannschaft in die Europa League eingezogen. Gern hätte Schalkes Sportvorstand Schneider den Mittelfeldspieler verkauft - zumindest hatte er darauf gehofft, die TSG würde die Kaufoption ziehen. Dazu kam es aber nicht, Rudy kehrte zurück - gut ging das aber nicht. Und so musste Schneider am letzten Tag der Transferperiode Anfang Oktober 2020 eine bittere Pille schlucken: Rudy kehrte erneut nach Hoffenheim zurück - wieder auf Leihbasis.
"Sebastian Rudy ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, wie schon in der vergangenen Saison für die Hoffenheimer spielen zu dürfen. Zusammen mit der TSG haben wir eine gute Lösung gefunden, die Schalke 04 entsprechend finanziell entlastet", sagte Schneider damals. Konkret hieß das: Rudys Leihvertrag bei der TSG gilt bis Saisonende am 30. Juni 2021. Danach kehrt Rudy wieder zu den Schalkern zurück. Sein S04-Vertrag gilt noch bis Juni 2022. Eine Leihgebühr kassiert Schalke nicht. Die Königsblauen sparen aber rund 2,2 Millionen Euro Gehalt - die Hälfte der Summe, die Rudy bis zum Saisonende noch zugestanden hätte. Aber: Die anderen 2,2 Millionen Euro muss Schalke weiter selbst zahlen.
Schalke stattete Rudy mit einem Vierjahresvertrag aus
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Schalke hatte Rudy im August 2018 für 16 Millionen Euro von Bayern München verpflichtet. Rudy erhielt einen Vierjahresvertrag. Schalke geriet aber in Abstiegsgefahr, Rudy war gerade in der zweiten Saisonhälfte nur selten erste Wahl. Er fühlte sich, wie er in einem Interview sagte, "als das Gesicht der Krise". Er wechselte im Sommer 2019 zum ersten Mal zur TSG Hoffenheim, wurde Rekordspieler, erreichte mit der TSG die Europa League. Eine Kaufoption zog die TSG nicht - sie wartete lieber ab. Und bekam Rudy dann viel günstiger. (fs)