Sinsheim. Trainer Sebastian Hoeneß steht bei der TSG Hoffenheim mächtig unter Druck. Ein Befreiungsschlag wird gefordert - am Samstag auf Schalke.
Gegen Schalke steht er mächtig unter Druck, der ganz persönliche „Horrorfilm“ steuert für Sebastian Hoeneß auf den gruseligen Höhepunkt zu. Ausgerechnet gegen den tief gestürzten Traditionsklub Schalke 04 mit seiner Schreckensserie kämpft der Trainer der TSG Hoffenheim um ein Erfolgserlebnis - denn die Luft im Kraichgau wird für den Sohn von Dieter und Neffen von Uli Hoeneß immer dünner.
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Wie die Bild und regionale Medien berichten, könnte es bei einer Niederlage bei den Königsblauen eng für Hoeneß werden. Sollte sich der stolze Klub aus dem Ruhrpott am Samstag (15.30 Uhr/Sky) erfolgreich gegen den Negativrekord von Tasmania Berlin stemmen, muss Hoeneß nach nur sechs Monaten wohl schon um seinen Job bangen. Schalke hat nun 30 sieglose Spiele hinter sich, Tasmanis Rekord steht bei 31. „Das halte ich aus. Ich investiere meine Energie in die Arbeit mit dem Team auf dem Platz“ sagte Hoeneß: „Wir sind Teil einer Leistungsgesellschaft, in der vor allem Ergebnisse zählen. Dem sind wir alle unterworfen.“
Hoeneß: Spüre Rückendeckung
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Der TSG-Coach ging am Donnerstag in die Offensive. Er spüre „unverändert“ die Rückendeckung, mit „Nebengeräuschen“ müsse er leben, aber es bewege ihn „gar nicht“, versicherte Hoeneß im kicker-Interview. Zudem sei die Zusammenarbeit mit Sportchef Alexander Rosen, den Geschäftsführern und Mäzen Dietmar Hopp „sehr vertrauensvoll“. Sorgen um seinen Job mache er sich „überhaupt nicht“. Rosen sprang seinem Trainer zunächst zur Seite. „Für eine Positionierung muss es vorher eine Infragestellung geben. Und die gibt es hier nicht“, sagte er bei Sky. Aufgrund der Personalprobleme könne man nicht „die gleichen Maßstäbe“ in dieser Spielzeit anlegen.
Bei weiteren enttäuschenden Auftritten wie zuletzt gegen den SC Freiburg (1:3) könnte sich dies schlagartig ändern. Der Verlauf der ersten Halbzeit habe „perfekt zum Drehbuch eines Horrorfilms“ gepasst, sagte Hoeneß. Es stellt sich die Frage: Wie viel Kredit darf der hochgelobte Hoeneß noch verspielen? Nur zwei Siege gelangen den Kraichgauern in den vergangenen zwölf Ligaspielen, dazu das blamable Aus im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Hoeneß und Co. hinken den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Der TSG droht bei nur fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz der Abstiegskampf - auch wenn dieses Szenario für Hoeneß noch „kein Thema“ ist.
Selten das Glück auf seiner Seite
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Zur Wahrheit gehört aber auch: Der 38-Jährige hatte seit seinem Wechsel von Bayern München II ins Kraichgau selten das Glück auf seiner Seite. Ungünstige Spielverläufe, zahlreiche Verletzungen und nicht zuletzt das Corona-Chaos im November prägten seine Arbeit. Die Situation sei seit „Monaten extrem herausfordernd“, sagte Hoeneß. Zumindest in der Europa League erreichte er ungeschlagen die K.o.-Runde. Sollte sich Hoeneß auf Schalke noch einmal retten, drohen im Januar dennoch weitere Schicksalsspiele. In Arminia Bielefeld, Hertha BSC und dem 1. FC Köln warten ausschließlich Gegner aus dem unteren Tabellendrittel. „Der Sache nehmen wir uns an“, sagte Hoeneß. Ansonsten endet sein „Horrorfilm“ wirklich im Schrecken auf Schalke. (fs/sid)