Dortmund. Schalke 04 ist der große Rivale des BVB, kaum jemand weiß das besser als Sportdirektor Zorc. Und doch wünscht er dem Krisenklub die Rettung.
Michael Zorc weiß, dass seine Sätze nicht bei jedem Fan von Borussia Dortmund anschlussfähig sind. Der BVB-Sportdirektor sagt ja selbst, dass "nicht alle gerne hören" werden, was er über den notleidenden Rivalen Schalke 04 zu sagen hat: dass er, Zorc, nämlich zu jenen gehört, die den Schalkern den Klassenerhalt und den Fortbestand als Klub wünschen.
Auch interessant
"Wir haben ja unsere eigenen Probleme, was die Tabelle angeht, wenn auch in etwas höheren Gefilden", sagt Zorc zunächst. Und tatsächlich ist die Not der beiden Revierklubs schwerlich miteinander zu vergleichen: Dortmund bangt um die Champions-League-Qualifikation, liegt zwei Punkte hinter Rang vier. Schalke dagegen blickt in den Abgrund, hat in der laufenden Saison noch keinen Sieg und in 13 Spielen lediglich vier Punkte geholt. Mit so wenig Zählern zu so einem späten Zeitpunkt der Saison hat noch nie eine Mannschaft die Klasse gehalten, zudem drücken den Klub über 200 Millionen Euro Schulden.
BVB-Sportdirektor Zorc ist Derby-Experte
Zorc hofft dennoch, dass dem großen BVB-Rivalen die Rettung gelingt: "Grundsätzlich wünsche ich mir schon, dass Schalke 04 die Klasse hält", sagt er. "Diese Konkurrenz in unmittelbarer Nähe tut uns allen gut, die hat Tradition und die hätten wir gerne auch nächstes Jahr wieder."
Auch interessant
Wohl niemand kann das besser beurteilen als Zorc selbst: Der gebürtige Dortmunder, der 1981 für die BVB-Profis debütierte, hat wohl mehr Revierderbys zwischen dem BVB und Schalke aus nächster Nähe erlebt als jeder andere Profi und Funktionär. Auch einen Rekord hält Zorc: Kein anderer Profi kann wie er zehn Siege im Revierderby vorweisen. Allerdings sind nicht alle Erinnerungen ans Derby angenehm: 2019 war es ausgerechnet eine 2:4-Niederlage im Heimspiel gegen Schalke, die wohl endgültig den Traum von der Meisterschaft zerstörte. Die beiden jüngsten Duelle aber gingen mit 3:0 und 4:0 sehr deutlich an den BVB. So oder so: Auf die Auseinandersetzung mit dem Rivalen will Zorc ungern verzichten.