Augsburg/Gelsenkirchen. Für Schalke hat es in einem dramatischen Spiel in Augsburg nur zu einem 2:2 gereicht. Der späte Ausgleich war vermeidbar. Ein Kommentar.
Schalkes 2:2 in Augsburg verdient eine besondere Bewertung. Der schlimme Unfall von Mark Uth zeigte, dass es Wichtigeres als Sieg oder Niederlage gibt. Aber trotzdem darf man das Spiel sportlich einordnen, und das taten auch die Schalker.
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Schalkes Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether erklärte die Entstehung des 2:2-Ausgleichs in der Nachspielzeit damit, dass es die Mannschaft nicht mehr gewohnt sei, kurz vor Schluss eine Führung zu verteidigen. Ja bitte, das mag ja stimmen, aber wie soll Schalke denn sonst mal ein Spiel gewinnen? Es war sowas von unnötig und sowas von ärgerlich, wie die Mannschaft diese Führung aus der Hand gab und den so bitter nötigen Sieg verspielte. Steven Skrzybski war nach einem Abwurf von Ralf Fährmann auf Höhe der Mittellinie nicht entschlossen in den Zweikampf gegangen und gab den Augsburgern damit die Möglichkeit zum Angriff. „Ein fahrlässig geführter Zweikampf“, schimpfte Trainer Manuel Baum, habe am Anfang einer Kettenreaktion zum 2:2 in Augsburg gestanden.
Schalke: Sieg hätte Kräfte freisetzen können
Baum hatte am Freitag noch appelliert, jeder einzelne Zweikampf müsse in dem Bewusstsein geführt werden, dass am Ende ein Gegentor stehen könnte. Der Ausgleich war der Beleg, dass Schalke das immer noch nicht verinnerlicht hat. Dabei hätte dieses Spiel vielleicht wirklich der Befreiungsschlag werden können, nach dieser Dramatik des Tages.
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Erst das Drama um Mark Uth, dann ein Eigentor zum Rückstand, und dann drehte Schalke das Spiel. Ein solcher Sieg hätte Kräfte freisetzen können im Abstiegskampf, gerade rechtzeitig vor den beiden nun anstehenden Heimspielen am Mittwoch gegen Freiburg und am Samstag gegen Bielefeld. Das ist das sportliche Fazit dieses Tages, das freilich gezogen werden muss unter Berücksichtigung von ganz besonderen Bedingungen.
Der schlimme Unfall von Mark Uth stellt alles andere in den Hintergrund. Und das Wichtigste ist: Mark Uth ging es am Sonntagabend, soweit das die Umstände zuließen, wieder besser.