Gelsenkirchen. Schalke unterlag Bayer Leverkusen mit 0:3 - Sportvorstand Jochen Schneider musste wieder eine Niederlage erklären. Die Zahlen: immer schlimmer.
Interviews wie diese scheinen Jochen Schneider von Woche zu Woche schwerer zu fallen. Immer wieder eine neue Niederlage zu erklären, immer wieder auf die Horrorzahlen angesprochen zu werden - viel Neues fällt dem Sportvorstand des FC Schalke 04 nicht mehr ein, verständlich. Und so gleichen sich seine Worte. "Wir müssen wieder aufstehen, aufgeben ist nicht. Es bringt nichts, dass wir uns an den Horrorzahlen fest machen", sagte Schneider nach dem 0:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen, dem 26. Spiel in Folge ohne Sieg, zu Sky.
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Schneiders Ärger galt nach der erneuten Klatsche nicht nur der eigenen Mannschaft, sondern auch Video-Assistent (VAR) Sven Waschitzki (Essen). Beim 0:1, das durch ein Kopfball-Eigentor des jungen Schalker Verteidigers Malick Thiaw entstand, hatte Schneider ein Foul des Leverkuseners Aleksandar Dragovic erkannt. Doch Waschitzki korrigierte die Entscheidung "Tor" nicht, schickte Schiedsrichter Benjamin Cortus nicht einmal zum Bildschirm, um die Szene überprüfen. "Die Szene war nicht strittig, sondern klar", schimpfte Schneider. Noch während des Spiels hätten ihm vier Verantwortliche anderer Bundesligisten diesen Eindruck bestätigt. Eine "Frechheit" sei das gewesen. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit fiel eine Video-Entscheidung gegen Schalke aus. Beim 2:2 in Mainz bekam der Gegner unberechtigt einen Elfmeter zugesprochen.
Schalke: Skrzybski verschießt einen Elfmeter
Nach dem Eigentor kassierte Schalke zwei weitere Tore - Julian Baumgartlinger (67.) und Patrik Schick (78.) erhöhten für Leverkusen. Zwischendurch verschoss der Schalker Steven Skrzybski einen Foulelfmeter (72.). "Wir bekommen die Gegentore zu leicht und verwandeln einen Elfmeter nicht, der uns zurück ins Spiel gebracht hätte. Deshalb verlieren wir gegen zweifellos gute Leverkusener", sagte Schneider. "Wir müssen die einfachen Fehler abstellen. Wir müssen Stück für Stück sehen, dass wir wieder besseren Fußball spielen." Die nächsten Gegner sind kein Top-Team wie Leverkusen und in der Woche zuvor Borussia Mönchengladbach (1:4), sondern Teams auf Augenhöhe: Augsburg (13. Dezember), Freiburg (16. Dezember) und Bielefeld (19. Dezember).
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Trainer Manuel Baum ist auf Schalke weiter unantastbar. Seit über zwei Monaten hat Baum jetzt das Sagen bei den Königsblauen, verbessert hat sich noch nicht viel. Zunächst die Ergebnisse: von den acht Liga-Spielen unter Baums Regie gewann Schalke keins, spielte nur dreimal Unentschieden, verlor aber fünf Partien. die niederschmetternde Torbilanz: 5:20. Baum gelang es nicht, die offensive Flaute zu beenden oder die Schwäche bei gegnerischen Standardsituationen zu beenden. Und doch: Baum darf in Ruhe weiterarbeiten. Ob der Trainer weiter sein Vertrauen genieße, wurde Schneider gefragt. Die klare Antwort: "Ja."
Noch vier Schalke-Spiele bis Weihnachten
Viel hängt aber von den vier Spielen bis Weihnachten - auf die drei Liga-Spiele folgt noch das DFB-Pokalspiel gegen Regionalligist Ulm (22. Dezember). Bleibt Schalke auch in diesen Partien sieglos, dürfte Schneiders Antwort anders ausfallen.