Gelsenkirchen. Oben kann in der Bundesliga noch vieles passieren. Unten aber sieht es für Schalke 04 Woche für Woche schlimmer aus. Ein Kommentar.

Beim großen FC Bayern läuft es noch lange nicht so rund wie gegen Ende der vergangenen Saison, als er alles abräumte, was abzuräumen war. Der Meister hat sich in zehn Bundesligaspielen schon 16 Gegentore eingefangen, das Fehlen von verletzten Spielern wie Joshua Kimmich und Alphonso Davies fällt trotz des topbesetzten Kaders ins Gewicht. Aber die Bayern stehen oben, sie lassen sich vom Verfolger RB Leipzig ein bisschen ärgern, aber nicht umwerfen.

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BVB-Trainer Favre drückt sich unglücklich aus

Die Leipziger haben zumindest mal gezeigt, wie man Druck auf die Bayern ausübt. Von Borussia Dortmund geht der zurzeit eher nicht aus. Die Mannschaft ist nach wie vor instabil, und ihr Trainer drückt sich schon reichlich unglücklich aus, wenn er sagt, Unentschieden seien für ihn „okay“. Verständlich, wenn Lucien Favre betont, man könne nicht immer gewinnen. Unverständlich, dass er den Spielern mit seiner Zufriedenheit mit einem Punkt ein Alibi gibt.

Oben in der Tabelle ist natürlich noch alles möglich, aber der BVB sollte seinen eigenen Anspruch nicht aus dem Auge verlieren. Am Sonntagabend zog Bayer Leverkusen vorbei, mit dem erwarteten Sieg auf Schalke. Es ist noch nicht sehr lange her, dass auch die Königsblauen vorne mitmischten, 2018 waren sie noch Vizemeister. Ihr Absturz seitdem ist beispiellos.

Schalke muss ärgerliche Schiedsrichter-Entscheidung hinnehmen

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Sie haben als einzige Mannschaft der Liga noch nicht gewonnen. Die Konkurrenten im Abstiegskampf können sich vereinzelt zumindest mal Mut machen, die Schalker hingegen können nur noch auf Wunder hoffen. Alles spricht gegen sie: Die fußballerische Qualität des Aufgebots reicht nicht aus, der psychische Druck ist durch die länger werdende Misserfolgsserie unerträglich geworden, das Verletzungspech trifft das Team hart, und dann muss es auch immer wieder Nackenschläge verkraften wie am Sonntag beim ersten Gegentor, einem Eigentor von Ma­lick Thiaw. Leverkusens Aleksandar Dragovic schubste und drückte ihn dabei von hinten – und wenn das ein Schiedsrichter schon nicht als Stürmerfoul abpfeift, dann muss der Video-Assistent korrigierend eingreifen. Verzichtet er darauf, ist er überflüssig.

So kommt eines zum anderen. Das bittere Ende zeichnet sich immer mehr ab.