Gelsenkirchen. Schalke 04 trifft an diesem Sonntag (18 Uhr) auf Bayer Leverkusen. Trainer Manuel Baum ist trotz anhaltender Sieglos-Serie um Optimismus bemüht.
Die Situation beim FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga erinnert aktuell sehr an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Der Protagonist des Films erlebt einen Tag immer wieder von vorn. Und die Schalker versuchen Woche für Woche erneut, ihre schwarze Serie zu beenden. Gegner am Sonntag ist Bayer Leverkusen (18 Uhr/Sky) – und wenn Schalke-Fans optimistisch sein sollten, dass nach 25 Spielen in Folge ohne Sieg Versuch Nummer 26 gelingt, sollten sie nicht auf die Zahlen schauen.
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Denn: Schalke ist Letzter – in der Tabelle sowieso, zudem auch in vielen Statistiken. Keine Mannschaft in 57 Jahren Bundesliga hat zum Beispiel nach neun Spielen schon 28 Tore kassiert. Gegner Leverkusen hingegen spielt trotz Dreifach-Belastung bisher eine sehr gute Saison – obwohl Spielmacher Kai Havertz vor Saisonbeginn zum FC Chelsea gewechselt war. Auch Schalkes Trainer Manuel Baum lobt: „Leverkusen ist stabil geworden, hat auch eine gute zweite Reihe.“ In der Bundesliga ist das Team von Peter Bosz noch unbesiegt und Tabellendritter (fünf Siege, vier Unentschieden, 16:9 Tore), in der Europa League (drei Siege, ein Unentschieden, 13:7 Tore) hat Bayer am Donnerstag vorzeitig die Zwischenrunde erreicht.
Schalke hat Probleme in allen Mannschaftsteilen
Bosz selbst begründet das so: „Wir sind vom Anfang der Saison an als eine richtige Mannschaft aufgetreten. Das hat mit Organisation zu tun – und die stimmt bei uns. Mit vielen Spielern arbeiten wir seit zwei Jahren zusammen. Die Spieler wissen genau, wie wir als Mannschaft gegen den Ball, mit dem Ball und in den Umschaltmomenten agieren wollen.“ Ein Satz, den Manuel Baum aktuell nicht über Schalke sagen kann. Probleme haben die Königsblauen in allen Mannschaftsteilen.
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Das hängt auch mit der schwierigen Personalsituation zusammen. Viele Spieler stehen nicht zur Verfügung. Baum muss definitiv Salif Sané, Rabbi Matondo, Goncalo Paciencia und Ahmed Kutucu ersetzen. Amine Harit und Nabil Bentaleb sind nach wie vor suspendiert. Fragezeichen stehen hinter den Torhütern Ralf Fährmann und Frederik Rönnow sowie den Abwehrspielern Bastian Oczipka und Ozan Kabak. „Bei diesen vier Spielern wird es ein Wettlauf mit der Zeit“, sagt Baum.
Leverkusens Trainer Bosz kennt die Probleme der Königsblauen gut. „Wir werden das Spiel seriös angehen. Es ist eine wichtige Partie für uns“, sagte er am Freitag und ergänzt: „Wir wissen, dass Schalke nicht so schlecht spielt, wie es der Tabellenstand wiederspiegelt. Phasenweise sieht man ihre Qualität, wie zuletzt in Mönchengladbach. Doch wenn so lange die Erfolgserlebnisse ausbleiben, dann gehen die Köpfe schnell runter.“
Das ist eine perfekte Umschreibung für Schalkes größtes Problem im Jahr 2020. Manuel Baum sagt trotzdem, seine Spieler seien überzeugt davon, die Serie beenden zu können: „Das Allerwichtigste ist es, dass man es in einer Trainingswoche schafft, gemeinsam mit der Mannschaft den Glauben zu entwickeln, dass man ins nächste Spiel mit einer Chance reingeht, es zu gewinnen. Wenn das nicht mehr so ist, dann wird es gefährlich.“
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Für Schalke 04 geht es nur noch um den Klassenerhalt
Baum bemüht sich darum, optimistisch zu bleiben – in jeder Situation, sogar in jedem Satz. „Das Wort Abstiegskampf gefällt mir nicht so, ich nehme lieber das Wort Klassenerhalt in den Mund. Das hört sich deutlich besser an“, sagt er. Am 34. Spieltag mindestens auf dem 15. Platz zu stehen, ist Schalkes inzwischen deutlich formuliertes Saisonziel. Träumereien gibt es nicht mehr. „Es ist aber nicht so, dass Stress und Druck nur deshalb größer geworden sind, weil wir das Ziel deutlich formuliert haben“, sagt Baum.
Klappt es denn nun mit dem Sieg gegen Leverkusen? „Wir haben in unserer Analyse in Defensive und Offensive Ansätze gefunden, die uns helfen können, dass wir das Spiel gewinnen können“, sagt Baum. Aber ob von ihm oder Ex-Trainer David Wagner: Vor den 25 Spielen zuvor klang das stets ähnlich. „Und täglich grüßt das Murmeltier“ eben.