Gelsenkirchen. Mit 4:1 setzte sich Schalke im DFB-Pokalspiel gegen Schweinfurt 05 durch. Zwei Feldspieler machten dabei besonders auf sich aufmerksam.
Ein wenig überrascht war Trainer Manuel Baum vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, als er nach dem 4:1-Erfolg im DFB-Pokalspiel gegen den Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 darauf angesprochen wurde, wer ihn von den vermeintlichen Reservisten am meisten überzeugt habe. "Ich muss mich im Detail mit dem Spiel noch auseinandersetzen", begann Baum seine Antwort. Er bereitet mit seinen Assistenten jedes Spiel per Videoanalyse genau nach. Ein Urteil verkündete er aber doch: "Aus dem Bauch heraus sage ich: Schöpfi hat das heute richtig gut gemacht." Wer damit gemeint ist?
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Klar: Alessandro Schöpf. Von den Feldspielern war er der auffälligste, weil ihm die vorentscheidenden Tore zum 2:1 und 3:1 gelungen waren. Und auch ein anderer überzeugte: Steven Skrzybski. Er hatte zwei Treffer vorgelegt.
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Der österreichische Nationalspieler Schöpf war bis zum Schweinfurt-Spieler einer der Verlierer des Trainerwechsels. Ex-Trainer David Wagner war ein großer Fan des Dauerläufers. Nach der Corona-Pause in der Rückrunde der vergangenen Saison stand er auf verschiedenen Positionen stets in der Startelf. Obwohl er wegen einer Erkrankung dann weite Teile der Saisonvorbereitung verpasst hatte, wurde Schöpf im Auftaktspiel beim FC Bayern München nach 30 Minuten eingewechselt, als sich Suat Serdar verletzt hatte. Nach dem Trainerwechsel setzte auch Baum einmal auf Schöpf - in seinem ersten Spiel bei RB Leipzig (0:4) half der 26-Jährige als rechter Verteidiger aus.
Schalke tritt am Samstag beim FSV Mainz 05 an
Doch nach dem Leipzig-Spiel holte Schalke den 20-jährigen Kilian Ludewig - einen gelernten Rechtsverteidiger. Schöpf war auf dieser Position nicht mehr gefragt. Und auch im Mittelfeld zog Baum andere Spieler vor. Die Folge: Dreimal hockte Schöpf auf der Bank, beim 1:1 gegen Union Berlin wurde er acht Minuten vor Schluss eingewechselt. Für ihn ein ungewohntes Gefühl. Seine Chance bekam er nun im Pokal - und er traf zweimal. Gut möglich, dass Baum nun auch im Kellerduell beim FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) einen Platz für ihn in der Startelf findet.
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Gleiches gilt für Steven Skrzybski. Der 27-Jährige ist bescheiden, wirkt stets ein wenig unscheinbar - wird aber im Verein sehr geschätzt. Er ist seit seiner Kindheit großer Schalke-Fan und hängt am Verein. In der Rückrunde der vergangenen Saison spielte Skrzybski auf Leihbasis für Fortuna Düsseldorf. Nach dem Abstieg kehrte er zurück - und nach einem Gespräch mit David Wagner stand fest: Eine weitere Leihe strebte Schalke nicht an.
Skrzybski bekam eine Chance, traf in der Vorbereitung regelmäßig und stand bei allen sechs Pflichtspielen im Kader. Zweimal spielte er von Beginn an, zweimal verlor Schalke nicht - zunächst beim 1:1 gegen Berlin und nun im Pokalspiel. Baum setzte ihn auf den offensiven Außenpositionen ein. Skrzybski begann auf der rechten Seite, tauschte aber ab und zu mit Benito Raman, der links begonnen hatte.
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Seine Begabung zeigte er bei seinen Torvorlagen: Zunächst spielte er mit einem geschickten Kurzpass Vedad Ibisevic auf die Reise (39./1:1), dann hämmerte er den Ball an die Unterkante der Latte, Schöpf musste nur noch abstauben (44./2:1). Gut möglich, dass auch "Stevie" in Mainz spielen darf. Dann kann er zeigen, dass er auch in engen Bundesligaspielen eine große Hilfe für Schalke sein kann. Diesen Beweis blieb er bisher schuldig.