Gelsenkirchen. Ist der Schalke-Kader für den modernen Fußball nicht mehr tauglich? So jedenfalls sieht es Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Ein Kommentar.

Zack, zack! Die Schalker Spieler konnten gar nicht so schnell gucken, wie ihnen beim 0:4 in Leipzig die Bälle um die Ohren flogen. Während RB rasant kombinierte, kamen die Schalker fast immer zu spät – und wenn sie tatsächlich mal den Ball erobert hatten, war er gleich wieder weg. Gegen diesen Hochgeschwindigkeits-Fußball wirkten die Schalker, Pardon, wie Alte Herren.

Auch interessant

Eine Erklärung, über die es sich nachzudenken lohnt, lieferte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus als Sky-Experte: Schalkes Kader sei so zusammengestellt, dass er überhaupt nicht mehr tauge „für den Fußball, der heute gespielt wird“. Unmodern, wie aus der Zeit gefallen, ohne Tempo. Wenn andere Gas geben, kommen diese Schalker Spieler überhaupt nicht mehr hinterher, weil die meisten viel zu langsam sind. Ein Defizit, das Jochen Schneider von seinem Vorgänger übernommen hat – das er aber in mittlerweile eineinhalb Jahren auf Schalke auch nicht abstellen konnte. Wobei die aktuelle Transferperiode, die an diesem Montag zu Ende geht, aufgrund der finanziellen Zwangslage anders zu bewerten ist.

Auch interessant

Schalke 04: Nur drei Spieler stehen für Tempo

Gerade mal drei Spieler aus dem engeren Kader (Amine Harit, Rabbi Matondo und Benito Raman) stehen für Tempo, dazu vielleicht in der Defensive noch Ozan Kabak. Matondo könnte sogar noch verkauft werden – der vor einem Jahr von Schneider und David Wagner geholte Raman wirkt seit Monaten so, als habe er mit der ganzen Sache nicht mehr viel zu tun – in Leipzig setzte ihn Manuel Baum gar nicht ein. Schalke hat langsame Beine und die Köpfe sind nach Monaten der Erfolglosigkeit ohnehin schwer wie Beton.

Folgt man den Gedanken von Matthäus, dann spielt Schalke nicht nur wie ein Abstiegskandidat – dann ist Schalke mit diesem Kader, der ja bestenfalls punktuell noch geändert wird, auch einer. Es steht schlecht um Schalke. Sehr schlecht.