Gelsenkirchen. Lothar Matthäus blickt auf den Schalke-Kader. Co-Trainer Naldo bezeichnet er als Königstransfer. Und seiner Meinung nach muss Bentaleb liefern.

Einst standen sie gemeinsam in Diensten des TV-Senders Sky, doch vor dem Spiel des FC Schalke 04 bei RB Leipzig am Samstagabend waren die Rollen nun andere: Lothar Matthäus (59) stellte die Fragen, Manuel Baum (41) antwortete. Nicht länger als Sky-Experte wie Matthäus, sondern als Trainer des FC Schalke.

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Zuvor hatte Matthäus auf die jüngsten Ereignisse auf Schalke zurückgeblickt. Er analysierte den neuen Schalke-Trainer Baum als „Tüftler, der weiß, was er kann“. Zudem lobte er die Entscheidung, den beliebten Schalker Ex-Profi Naldo als Co-Trainer hinzuzuholen. „Naldo ist der Königstransfer auf der Bank. Er hat einen guten Draht zur Mannschaft. Das war eine gute Entscheidung. Nun muss Manuel Baum nur noch die Mannschaft für sich gewinnen.“

„Schalker Kader von vorne bis hinten nicht durchdacht“

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Matthäus warf auch einen Blick auf den Schalker Kader. Den hatte er jüngst immer wieder als „von vorne bis hinten nicht durchdacht“ bezeichnet. „Der Kader zählt mehr als eine Handvoll zentraler Stürmer, aber bei weitem nicht genügend Flügelspieler, die dafür sorgen, dass gegnerische Abwehrreihen auseinander genommen werden. Leistungsträger wurden in der letzten Saison unter Wagner aussortiert, die nun aber dafür sorgen sollen, dass Ergebnisse eingefahren werden. Die ganze Zusammenstellung der Mannschaft ist von vorne bis hinten nicht richtig durchdacht, geplant und umgesetzt.“

Vor allem vom 25-jährigen Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb erwartet der Weltmeister von 1990 eine Leistungssteigerung. „Ich bin ein Fan von Bentaleb“, meinte Matthäus. „Wenn er es jetzt nicht kapiert unter dem neuen Trainer, soll Schalke ihn irgendwo hinschießen.“ Auch Sebastian Rudy ist seiner Meinung nach „als rechter Außenverteidiger komplett verschenkt. So ein Mann muss aus der Zentrale heraus agieren, oder gar nicht. Mit solchen Positionierungen ist niemandem geholfen. Natürlich muss ein Profi auch in der Lage sein, ausnahmsweise mal auf einer anderen Position auszuhelfen. Aber diese Art von Fehlentscheidungen wurden von Wagner viel zu oft getroffen und am Ende hat er sich damit selbst um seinen Posten gebracht.“ (Gold)