Gelsenkirchen. Schalke hat viele Probleme, der Gehaltsverzicht ist ein schwieriges Thema - aber dennoch nicht zu viel verlangt. Ein Kommentar.
Nur einmal gingen die Funktionäre des FC Schalke 04 beim sensiblen Thema Gehaltsverzicht an die Öffentlichkeit – als sie bekanntgaben, dass Zugang Vedad Ibisevic sein Grundgehalt spenden möchte und nur über leistungsbezogene Prämien bezahlt wird. Doch wenn es um einen weiteren Verzicht der kompletten Profimannschaft in der Corona-Krise geht, sind sie wenig transparent. Das Konfliktpotenzial ist hoch, jede Äußerung könnte für Unruhe sorgen – in einer Mannschaft, in der sportlich wenig stimmt.
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Es ist eines von vielen Problemen, über die Schalkes Vorstand gerade nachdenken muss. Die drei wichtigsten: Bleibt Trainer David Wagner oder nicht? Kommen und/oder gehen noch Spieler? Und eben: Wie kann die Frage nach dem Gehaltsverzicht gelöst werden?
Schalke gibt nur das aus, was auch eingenommen wurde
Schalke setzt den angekündigten Sparkurs aktuell konsequent um. Bisher kamen lediglich zwei Spieler: Ibisevic kostete keine Ablöse, Sturm-Partner Goncalo Paciencia eine geringe Leihgebühr an Eintracht Frankfurt. Andere Transfers sind gescheitert, weil Schalke nur das ausgibt, was auch eingenommen wurde. Alexander Schwolow vom SC Freiburg war zu teuer und wechselte zu Hertha BSC.
Schalke ist mit der Debatte um die Gehälter nicht alleine
Wenn es ans eigene Gehalt geht, macht niemand Luftsprünge vor Freude – auch wenn es sich um sehr gut bezahlte Profis handelt. Dass mannschaftsinterne Diskussionen auch mal länger dauern, hat viele Gründe: Die gerade aus der Jugend aufgerückten Spieler bekommen nicht so viel wie die Stars. Andere fühlten sich nicht immer auf Schalke wohl; weitere befürchten, dass das eingesparte Geld für einen Transfer eingesetzt wird. Bei anderen Klubs gibt es ähnliche Debatten.
Zu viel verlangt ist es von den Profis aber nicht, einen eigenen Beitrag zu leisten, um die Finanzkrise zu lösen. Auch wenn das Thema sensibel ist.