Sydney. Eine Herz-OP rettete George Timotheou wohl das Leben. Nun hofft der Ex-Schalker nun auf eine Rückkehr auf den Fußballplatz.
„Es war eine Achterbahnfahrt“, sagte George Timotheou dem Sydney Morning Herald. „Ich habe im vergangenen Jahr mehr durchgemacht als die meisten Leute in ihrem ganzen Leben.“ Denn statt weiter am Traum seiner großen Fußballkarriere zu arbeiten, musste sich der ehemalige Schalker einer Herz-Operation unterziehen.
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Als der Verteidiger vom belgischen Erstligisten Zulte Waregem zu Western United in seine australische Heimat ausgeliehen war, wurden bei ihm schwerwiegende Herzprobleme festgestellt. „Es war der Tag vor dem Spiel, ich habe morgens noch trainiert und war bereit für das Spiel gegen Central Coast. Ich fühlte mich zu 90 Prozent bereit für das Spiel“, erinnert sich Timotheou. „Doch dann wurde mir gesagt, ich muss für immer mit dem Fußball aufhören.“ Für den Australier ein „riesiger Schock“, wie er erklärte. „Ich wusste zwar aus der Vergangenheit von Auffälligkeiten meines Herzens, aber nicht, dass es so schlimm ist.“
Ex-Schalker Timotheou: „Vielleicht wäre ich auf dem Platz tot umgefallen“
Weitere Tests in Melbourne ergaben, dass die bikuspide Aortenklappe seines Herzens den Blutfluss nicht mehr richtig regulieren konnte. Für Timotheou bedeutete das, dass jegliche Form von Fitness einen Herzinfarkt auslösen konnte. Der 22-Jährige reagierte mit Trauer auf die Diagnose, erklärte aber auch: „Ich war natürlich froh, dass die Ärzte es herausgefunden haben. Wäre ich in Belgien geblieben, wäre ich vielleicht auf dem Platz tot umgefallen.“ Dort hätten für ihn in den kommenden sechs Monaten keine Untersuchungen am Herzen angestanden, schreibt die australische Zeitung.
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Nachdem sich der Australier verschiedene Meinungen eingeholt hatte, entschied er sich für eine Herzoperation – auch um die Möglichkeit zu wahren, seine Fußballkarriere fortzusetzen. Die OP im März dieses Jahres verlief gut, doch eine Woche nach dem Eingriff klagte Timotheou über „strahlende Schmerzen im Rücken, Arm und Bizeps“, sodass die Ärzte von einem drohenden Herzinfarkt ausgingen. An den Wänden seines Herzens hatte sich Flüssigkeit angesammelt.
George Timotheou bestritt im Mai 2019 ein Bundesligaspiel für Schalke 04
Diese musste von den Medizinern in einem weiteren Eingriff entfernt werden. „Die schlimmsten Schmerzen, die ich jemals hatte“, erinnert sich Timotheou. Unter dem Strich war die Operation dennoch ein Erfolg. Denn aktuelle Tests zeigen, dass sein Herz inzwischen wieder gut funktioniere. Besser noch: Die Leistungsfähigkeit des Organs sei besser als je zuvor, sagen die Ärzte.
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„Ich bin jetzt fitter als damals“, bestätigt auch Timotheou, der am letzten Spieltag der Saison 2018/19 sein erstes und einziges Bundesligaspiel für Schalke 04 absolvierte, bevor er zu Zulte Waregem nach Belgien gewechselt war. „Mein Spezialist sagt, ich habe keine Einschränkungen in Bezug auf die Dinge, die ich tun kann.“
Wenige Monate nachdem seine Karriere und sogar sein Leben in Gefahr waren, scheint eine Rückkehr auf den Fußballplatz (Vertrag in Belgien bis 2021) inzwischen wieder ein realistisches Ziel für den ehemaligen australischen Juniorennationalspieler.