Gelsenkirchen. Schalkes Torwart-Diskussion dürfte sich auch in der Vorbereitung auf die kommende Saison fortsetzen - auch wegen Ralf Fährmann. Ein Kommentar.

Wie beliebt Ralf Fährmann bei den Fans des FC Schalke 04 noch ist, lässt sich in den Hunderten Kommentaren unter den Beiträgen des Torhüters in den Sozialen Netzwerken nachlesen – Fährmann ist ein 1,96 Meter großes Stück Schalke, und das seit fast zwei Jahrzehnten.

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Doch wenn Fährmann nun im Alter von fast 32 Jahren nach einer Leihe zurückkehrt, bringt er Trainer David Wagner und die Verantwortlichen in eine Zwickmühle. Er ist nicht nur beliebt, sondern hat viele Jahre seine Klasse nachgewiesen – eigentlich spricht nichts dagegen, ihn wieder zur Nummer eins zu machen. Doch Wagner hat andere Pläne. Er setzt lieber auf Torhüter, die spielerisch stärker sind als Fährmann.

Schalke: Fährmann als Top-Verdiener auf der Bank?

Lässt Wagner Fährmann trotzdem spielen, verstößt er gegen seine Überzeugungen. Sitzt Fährmann nur auf der Bank, wäre der Ersatztorwart ein unzufriedener Top-Verdiener. Und für einen neuen Stammtorwart, zum Beispiel Wunschkandidat Alexander Schwolow, der vom SC Freiburg kommen soll, wäre der Start schwer, weil er einen Fan-Liebling verdrängt hätte. Schwolow ist zwar ein guter Torwart, hat aber keinen großen Namen. Er ist bereits seit achteinhalb Jahren Fußballprofi, zu den besten Torhütern Deutschlands zählte er nie. Vom "Kicker" wurde er in der traditionsreichen "Rangliste des deutschen Fußballs" noch nie in die "Internationale Klasse" berufen - Fährmann gelang dies seit Sommer 2014 hingegen sechsmal. Schwolow wurde noch nie mit der DFB-Elf ernsthaft in Verbindung gebracht, Fährmanns Berufung aber oft gefordert.

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Die Torwart-Diskussion bestimmte schon weite Teile der vergangenen Saison bei Schalke 04 – da ging es zum Beispiel um den ablösefreien Wechsel von Alexander Nübel zum FC Bayern München oder um viele vermeidbare Gegentore. Es ist nun nicht unwahrscheinlich, dass Wagner dieses Thema auch in der Vorbereitung auf die kommende Saison so schnell nicht los wird.