Gelsenkirchen. Einer der neun Leihspieler, die zu Schalke 04 zurückkehren, ist Steven Skrzybski. Der steht auf der Verkaufsliste aber nicht ganz oben.
Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga sortiert sich Fortuna Düsseldorf neu. Doch eins hat Trainer Uwe Rösler schon verkündet: Stürmer Steven Skrzybski, zuletzt ausgeliehen vom FC Schalke 04, würde er sehr gern behalten. "Ich hatte mit Steven längere Gespräche. Auch, bevor alle in den Urlaub gegangen sind. Er weiß nach einem langen Vier-Augen-Gespräch ganz klar, wie ich die Sache einschätze", sagte Rösler, ergänzte aber, es sei nun ein Sache des Geldes. Die festgeschriebenen 1,9 Millionen Euro Ablöse will Fortuna offenbar nicht bezahlen. Auch weitere lose Anfragen bei Skrzybski haben sich bisher nicht konkretisiert. Und: Skrzybski und Schalke haben nun ganz andere Pläne.
Großes Lob von Schalke-Trainer David Wagner
Wie unsere Redaktion aus gut informierten Kreisen erfuhr, erhält der 27-Jährige ab dem 31. Juli in der Saisonvorbereitung von Trainer David Wagner eine ernsthafte zweite Chance. Skrzybski steht auf der Verkaufsliste der Königsblauen nicht ganz oben - wie andere zurückkehrende Leihspieler. Gründe hat das mehrere. Der erste: In den sechs Monaten bei der Fortuna wurde der Stürmer von Woche zu Woche besser, stand sechsmal in der Startelf. Er erzielte beim späteren Absteiger ein Tor und legte zwei Treffer vor. Stürmer kann Schalke gut brauchen - in der Rückrunde erzielte Schalke neun Tore in 17 Spielen, nur vier davon schossen die Angreifer.
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Doch es gibt noch weitere Argumente: In der Vorbereitung auf die vergangene Saison kam Skrzybski mit Wagner sehr gut klar. Im DFB-Pokalspiel beim SV Drochtersen/Assel, Wagners erstem Pflichtspiel als S04-Coach, stand er in der Startelf und erzielte das erste Tor. Doch kleinere Verletzungen zu Beginn der Saison warfen Skrzybski zurück - und je erfolgreicher Schalke spielte, desto weiter entfernte er sich von der Anfangsformation. Freiwillig stürmte er in der Regionalliga für die U23 (zwei Tore in vier Spielen), um wieder in Form zu kommen. Und von Wagner gab es im November 2019 ein großes Lob. "Steven ist ein ganz feiner Kerl und ein totales Mitglied unseres Teams. Er hat wahnsinnige Konkurrenz. Keiner weiß besser als ich, wie schwierig es ist, sich in jedem Training reinzuhauen, wenn man nicht spielt. Er macht das klasse", sagte Wagner, der selbst als Stürmer bei einigen Vereinen eher Joker als Stammspieler war.
Schalke-Fan seit der Kindheit
Und der dritte Grund: Skrzybski ist seit seiner Kindheit Schalke-Fan, er hat ein ganz spezielles Verhältnis zum Klub. Und in schweren Zeiten kann Schalke günstige Teamspieler mit einem großen königsblauen Herzen gut gebrauchen. Zudem murrt er kaum, wenn er mal draußen sitzt und es gute Argumente dafür gibt. Und dass er auch als Joker überzeugen kann, zeigte er bei der Fortuna - auch gegen Schalke. Bei einem Konter stand er allein vor dem Tor, traf den Ball aber nicht feste genug.
Dass er selbst das Thema Schalke noch nicht abgehakt hat, verriet er im Interview mit dieser Zeitung vor dem Duell mit Fortuna gegen S04: "Ich habe jahrelang für meinen Schalke-Traum gekämpft, das legt man nicht einfach so von heute auf morgen ab."