Gelsenkirchen. 1999 holte Schalke Ebbe Sand und später Emile Mpenza – obwohl die Belastungen vom Arena-Bau drückten. Teil 7 der Serie „27 Schalker Jahre“.

Schalke musste sich mächtig strecken, um 1999 alles zu stemmen: Hier die Belastung durch den Arena-Bau, da die Mannschaft, die nach einer schlechten Saison (nur Tabellenplatz zehn) dringend verstärkt werden musste. „Wirtschaftlich war das schwierig, alles in Einklang zu bringen“, gesteht Geschäftsführer Peter Peters. Und dennoch gelang Schalke ein Transfer, in den sich Rudi Assauer geradezu vernarrt hatte: Er holte den dänischen Torjäger Ebbe Sand von Bröndby IF für damals Aufsehen erregende 10,3 Millionen D-Mark Ablöse.

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„Ebbe hat uns mit seiner Art fasziniert“, schwärmt Peter Peters: „Er war ein unheimlich charakterfester Spieler.“ Sieben Jahre hielt Sand Schalke trotz anderer Angebote die Treue. Der Däne war ganz anders als sein Sturmpartner Emile Mpenza, den Schalke ein halbes Jahr später dazu holte – hier wurden sogar 17 Millionen D-Mark fällig. Aber der bodenständige Däne und der wilde Belgier bildeten zusammen einen Angriff, um den Schalke jetzt die ganze Bundesliga beneidete. Peters: „Das waren zwei ganz wichtige Verpflichtungen für die nächsten Jahre.“ Trainer Huub Stevens, dessen Vertrag verlängert wurde, obwohl er mit Schalke 1999 die Europapokal-Teilnahme deutlich verpasst hatte, durfte die Mannschaft für die Zukunft zusammenstellen.

Peters erinnert die Situation an das aktuelle Schalke

Peter Peters erinnert die Situation, in der sein Klub 1999 steckte, an die aktuelle Phase auf Schalke: „Man sieht, wie abhängig du bei den Planungen vom Sport bist.“ Ohne Erfolg und ohne Zusatz-Einnahmen aus dem Europapokal wird es schwierig, die Pläne umzusetzen. Schalke hatte es mit den kostspieligen Verpflichtungen von Sand und Mpenza damals gewagt. „Das war wirklich eine Wette auf die Zukunft“, sagt Peters und greift damit einen Vergleich seines langjährigen Vorstands-Kollegen Alexander Jobst auf. Nachdenklich fügt er an: „Aber es hat funktioniert.“