Gelsenkirchen. Schalke-Profi Rabbi Matondo spendet einen fünfstelligen Geldbetrag, weil er sich im BVB-Trikot fotografieren ließ. Das beschäftigt Hans Sarpei.
Es ist einen Tag her, dass sich Rabbi Matondo vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 für einen Beitrag im Sozialen Netzwerk Instagram entschuldigt hatte - doch einen ehemaligen S04-Profi lässt das Thema nicht los: Hans Sarpei.
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Matondo war am Dienstag bei Instagram auf einem Foto beim Fitnesstraining zu sehen. Pikant: Er trug ein Trikot des großen Schalke-Rivalen Borussia Dortmund mit der Nummer 7 und dem Namen von Jadon Sancho. Mit Sancho ist der 19-jährige Matondo sehr gut befreundet. „Ich war naiv und habe das Trikot für eine private Trainingsstunde angezogen. Ich habe es nur wegen Jadon getragen, es hatte nichts mit Dortmund zu tun“, schrieb der Waliser am Mittwoch in seiner Entschuldigung. Er beteuerte, dass er sich voll mit Schalke identifiziere: "Ich liebe jede einzelne Minute als Spieler von Schalke. Ich werde immer alles geben, wenn ich für Schalke auflaufe, um zu beweisen, wie sehr ich Schalke liebe."
Ex-Schalke-Profi Sarpei: "Das finde ich den falschen Weg"
Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider hatte Matondo scharf kritisiert. Inhalte eines Telefonats mit Matondo machte der sonst eher zurückhaltende Schneider öffentlich: „Wir haben ihm klar gesagt, dass er auf und neben dem Platz die passende Reaktion auf sein Fehlverhalten zeigen muss." Matondo spendet zudem einen fünfstelligen Geldbetrag für eine soziale Einrichtung und will dort mitarbeiten - wie der Verein beteuerte, sei dies Matondos Idee gewesen und keine Strafe des Klubs.
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Ex-Profi Sarpei kann die Reaktion des Vereins jedenfalls gar nicht nachvollziehen. "Natürlich hat Rabbi einen Fehler gemacht, indem er das BVB-Trikot seines Freundes übergestreift hat und es daraufhin veröffentlicht wurde. Das sollte einem Schalker weder im Urlaub noch im ganzen Verlauf seiner Karriere passieren", sagte Sarpei dieser Redaktion und ergänzte: "Dennoch stellt sich die Frage, warum der Trikottausch eines 19-Jährigen, der nicht mit der Rivalität im Pott aufgewachsen ist, schwerer sanktioniert wird als das Thema Rassismus. Das ist für mich unbegreiflich. Rabbi hat sich entschuldigt, damit sollte es gut sein. So wird auf Kosten des Spielers ein Exempel statuiert, statt sich schützend vor ihn zu stellen. Das finde ich den falschen Weg." Sarpei spielt darauf an, dass der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies nach einer rassistischen Äußerung mit einer geringen Strafe davonkam. Schneider hatte seinerzeit gesagt: "Unsere Gesellschaft funktioniert so, dass sich ein Mensch entschuldigen kann und es danach weiter geht."
Sarpei will in Schalkes Aufsichtsrat
Der 44-jährige Sarpei will bei der nächsten Mitgliederversammlung, wann immer sie stattfinden wird, für einen Platz im Aufsichtsrat der Königsblauen kandidieren.