Gelsenkirchen. Wenn Felix Magath etwas über Borussia Mönchengladbach sagen soll, dann spricht er von dem „begeisternden Fußball der Vergangenheit, von der die Borussia heute noch lebt”. Schalkes Trainer fährt heute voller Hochachtung nach Mönchengladbach.

Das Schwärmen vom Offensivfußball der Gladbacher Fohlen in den Siebziger Jahren zeigt ein wenig, wo Magath mit Schalke hin will. Aber der 56-Jährige bremst auch schnell wieder ab und taucht vor dem Spiel am Samstag im Borussia-Park (Anstoß 18.30 Uhr) wieder in die Realität ein. „Wir wollen uns nicht an Netzer und Co. orientieren. Da gibt es bei uns noch zu viele Schwächen.”

Trotzdem steht der FC Schalke 04 auf Platz drei der Tabelle, ist seit sieben Spielen ungeschlagen und auswärts noch ohne Niederlage. Aber das sind für Felix Magath keine Argumente, seine Mannschaft in der Favoritenrolle zu sehen. „Gladbach hat sich zuletzt stabilisiert, hat gute Ergebnisse erzielt”, sagt er und erinnert an den 3:2-Sieg der Borussia beim Hamburger SV, gegen den die Königsblauen aus Gelsenkirchen nur mit Mühe ein 3:3 erreichten.

Fast könnte man glauben, der Meistertrainer würde vor Ehrfurcht erblassen, aber so tief stapeln will er nun auch wieder nicht. „Es wird schwer, in Gladbach Punkte mitzunehmen. Aber wir wollen natürlich einen oder vielleicht auch drei”, sagt er. An alle drei Punkte denkt auch Magaths Kollege Michael Frontzeck. „Für uns ist am Samstag durchaus was drin”, sagt dieser. „Wir müssen nur Geduld haben und dürfen uns nicht locken lassen.”

Frontzeck optimistisch

Das klingt nicht nach Gladbacher Offensivfußball früherer Zeiten, obwohl die Borussia mit dem zuletzt verletzten, jetzt aber wieder gesunden Raul Bobadilla für den Sturm eine Alternative mehr hat. Aber Michael Frontzeck sagt nach den guten Leistungen seiner Mannschaft: „Es gibt eigentlich keinen Grund, etwas zu ändern.” Mehr Alternativen hat auch Felix Magath, denn Carlos Zambrano hat seine Gelbsperre abgesessen, und Gerald Asamoah ist wieder gesund. Dafür fehlen aber Levan Kenia und Vasileios Pliatsikas, die beide verletzt sind.