Mönchengladbach. Schalke 04 hat das Viertelfinale in der Europa League erreicht. Nach einem 1:1 im Hinspiel gegen Mönchengladbach genügte ein 2:2 im Rückspiel.
Auf einem Zettel in einer der acht Loskugeln, die am Freitag um 13 Uhr (Eurosport, uefa.com und bei uns im Live-Ticker) die vier Viertelfinalpartien der Europa League ermitteln, steht der Name FC Schalke 04. Der Uefa-Pokal-Sieger schaffte im Achtelfinalrückspiel bei Bundesliga-Konkurrent Borussia Mönchengladbach in einer gutklassigen, hoch spannenden Partie ein 2:2 (0:2). Leon Goretzka und Nabil Bentaleb per Handelfmeter sorgten nach der Pause für die Wende. Und für das entscheidende Auswärtstor nach dem 1:1 in Gelsenkirchen.
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Mit Raffael, aber ohne den verletzten Kapitän Lars Stindl mussten die Borussen auskommen. Trainer Dieter Hecking vertraute erneut auf Josip Drmic. Und der knüpfte sogleich ans Unglück vom 1:2 in Hamburg am Sonntag an. Musterflanke Raffael, Kopfball des Schweizer Nationalspielers völlig blank vor Torsteher Ralf Fährmann. Doch die Kugel flog am linken Eck vorbei (18. Min.).
Schalke-Kapitän Höwedes fälschte Christensens Schuss ab - 1:0 für Gladbach
Den versiebten Hundertprozenter bügelte Drmic acht Minuten später mit seiner Vorlage zum Führung glatt. Freistoß von Ersatzkapitän Oscar Wendt aus dem linken Mittelfeld, Kopfballabtropfer Drmic, Treffer von Andreas Christensen. Doch dessen Versuch wurde entscheidend von Schalkes Weltmeister Benedikt Höwedes per Brust abgefälscht. Null Abwehrchance für Torhüter Ralf Fährmann!
Das Gladbacher 1:0 wackelte bis kurz vor der Pause allerdings gewaltig. Die Schalker, mit Leon Goretzka für Max Meyer im offensiven Mittelfeld, drückten die in der Abwehr nicht sicheren Gastgeber oft in den eigenen Strafraum zurück. Vor allem die rechte Defensivseite mit Tony Jantschke hatten die Gäste als Schwachpunkt ausgemacht. Doch bei allem Vorwärtsgang: Das Zielwasser hatten Guido Burgstaller, Leon Goretzka, der drei Minuten vor der Pause im Borussia-Strafraum die beste Schalker Chance vergab, und auch Eric Maxim Choupo-Moting im Stauraum des Mannschaftsbusses vergessen.
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Vor allem der Kameruner, im Eins-gegen-eins-Duell mit Jantschke stets ein Gefahrenherd, sorgte mit einem kapitalen Fehler für das 0:2 in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs. Bei einem vielversprechenden Schalker Konter verzettelte sich der schlaksige Afrikaner wegen übergroßem Eigensinn. Der Ballverlust führte zu einem Gladbacher Musterkonter. Den schloss Mittelfeldlenker Mahmoud Dahoud mit einem Flatterball aus 22 Metern Zieldistanz zum 2:0 ab. Die Kugel segelte über den zwei Schritte zu weit vom Tor entfernt stehenden Ralf Fährmann hinweg in die Maschen.
Gladbachs Anhang wähnte sich zur Halbzeit schon im Viertelfinale. Mit Max Meyer für Johannes Geis versuchte Trainer Markus Weinzierl, noch mehr Druck auszuüben.
War das 0:1 aus Schalker Sicht Pech, so glich sich das durch Leon Goretzkas Anschlusstor in Minute 54 wieder aus. Nun hatte Yann Sommer nichts zu halten, weil der Aufsetzer genau vor dem Körper des tauchenden Schweizers die Richtung änderte.
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Das 1:2 entfachte eine feurige Atmosphäre auf dem Rasen und auf den Rängen. Schalke stürmte, Gladbach zitterte, versuchte Konter. Ein Mix, aus dem aufregende, großartige Fußballabende gemacht sind.
Und es wurde dramatisch. Mahmoud Dahoud leistete sich ein Handspiel im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Nabil Bentaleb links halbhoch zum Ausgleich. Schalke feierte, Gladbach war geknickt.
So spielten Borussia Mönchengladbach und Schalke 04
Gladbach: Sommer - Jantschke, Christensen, Vestergaard, Wendt - Kramer (46. Strobl), Dahoud - Herrmann, Johnson (16. Hofmann) - Drmic (82. Hahn), Raffael. Trainer: Hecking
Schalke: Fährmann - Kehrer, Höwedes, Nastasic, Kolasinac - Geis (46. Meyer), Bentaleb (79. Stambouli) - Caligiuri (88. Schöpf), Goretzka, Choupo-Moting - Burgstaller. Trainer: Weinzierl
Schiedsrichter: Clattenburg (England)
Tore: 1:0 Christensen (27.), 2:0 Dahoud (45.+2), 2:1 Goretzka (54.), 2:2 Bentaleb (68., Handelfmeter)