Essen. Bei Rot-Weiss Essen hört man nach dem 4:4 gegen Rot-Weiß Oberhausen schon Murren angesichts des Rückstands auf die Tabellenspitze. Doch das Beispiel RWO zeigt, was es bewirken kann, wenn eine Mannschaft Zeit erhält. Die aber ist in Essen knapp und es wartet der nächste Aufreger - ein Kommentar.
Fünf Spieltage ist die neue Saison alt, und die Seismographen rund um die Hafenstraße zeigen die ersten Ausschläge. Das Fußball-Volk beginnt nach Abklingen des Torjubels auch bereits leise zu murren, die (zu?) hohen Erwartungen scheinen gerade pulverisiert zu werden.
Solange Viktoria Köln ähnlich souverän auftritt wie bislang, geht es für die Konkurrenz in dieser Saison nur um Platz zwei, die Nadelöhr-Liga – nach oben – zu verlassen, scheint schon schwierig.
Ist es deshalb nicht vermessen, alles an diesem einen hohen Ziel zu messen? Die Mannschaft hat ein Löwenherz, sie ist bislang eiskalt vor dem gegnerischen Tor und sie lässt sich einfach nicht unterkriegen. Und sie macht Spaß. So weit die positiven Dinge.
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Es ruckelt und hakt an vielen Ecken
Zugegeben, die Fußballfreunde des gepflegten Kurzpassspiels müssen an der Hafenstraße momentan noch keinen Vergnügungs-Zuschlag bezahlen. Es ruckelt und hakt noch an vielen Ecken. Der Auftritt der Oberhausener hat verdeutlicht, wie rund es insgesamt aussieht, wenn eine erfahrene und eingespielte Truppe die Zeit erhält, sich zu entwickeln.
Zeit war in Essen aber immer schon ein chronisches Mangelgut. Schon am Freitag geht es mit dem kitzeligen Derby gegen Kray weiter. Die Bruderschaft aus dem Ostteil der Stadt hat schon sensationelle sieben Punkte und könnte mit einem Sieg vorbeiziehen. Kleine Beruhigung für RWE: Es wird nicht als Heimspiel gewertet.