Essen. Wenn Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen im Halbfinale des Niederrheinpokals auf den Drittligisten MSV Duisburg trifft, wird das Stadion Essen erstmals mit über 20.000 Zuschauern ausverkauft sein. Der Außenseiter hofft mit den eigenen Fans im Rücken auf die Pokalsensation.

Für Rot-Weiss Essen ist das Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den MSV Duisburg (Dienstag, 18.35 Uhr / live in unserem Ticker) in zweierlei Hinsicht eine große Chance. Zum einen kann das Team von Trainer Marc Fascher der verkorksten Saison mit einem Sieg gegen die Zebras einen positiven Wendepunkt verleihen. Zum anderen wird man sehen, welch Fußballfeste möglich sein können an der Hafenstraße.

Erstmals wird das Stadion Essen ausverkauft sein, wenn Schiedsrichter Guido Winkmann den Pokalhit am Dienstagabend anpfeift. „Über 20.000 Zuschauer und ein Spiel, das live im Fernsehen übertragen wird. Ich habe mega Bock, hier aufzulaufen“, schwärmte Marcel Platzek bereits am Freitagabend nach dem 2:0-Sieg seiner Essener gegen Verl. Die Besucherzahl ist umso außergewöhnlicher, wenn man bedenkt, dass RWE in der Regionalliga kickt. Von 20.000 Zuschauern können selbst einige Zweitliga-Teams nur träumen.

"Sind auf unseren zwölften Mann angewiesen"

Kein Wunder also, dass RWE insbesondere gegen den MSV auf die eigenen Fans baut. „Wir sind am Dienstag über die komplette Spielzeit auf unseren zwölften Mann angewiesen“, sagt RWE-Sportvorstand Uwe Harttgen und erwartet eine „unglaublich schwere Aufgabe“.

Harttgen sieht vor dem Spiel zwar eine klare Rollenverteilung, aber „das Schöne ist“, sagt Harttgen, „dass die häufig bemühte Phrase der eigenen Pokalgesetze wahr ist“. Daher sei es auch möglich, einem klassenhöheren Gegner über 90 oder 120 Minuten auf Augenhöhe zu begegnen. Die Gefahr, dass das ausverkaufte Stadion den Druck auf die junge Mannschaft erhöhen könnte, sieht Harttgen nicht: „Die Kulisse und auch die Bedeutung der Begegnung verlangt den Spielern einiges ab, aber ich schätze unsere Jungs mental stark genug ein, auch in einem solchen Spiel zu bestehen.“

"Wir werden unsere Chancen bekommen"

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An mangelnder Motivation soll eine Pokalsensation jedenfalls nicht scheitern. „Wir werden alles dafür geben, um ins Finale einzuziehen“, kündigte Mittelfeldspieler und Ex-Duisburger Kevin Grund an. „Das ist für jeden Einzelnen ein Highlight. Ich will auf jeden Fall spielen.“

Wer spielt, das wird Trainer Marc Fascher entscheiden. Unabhängig von der Aufstellung ist sich Harttgen sicher: "Wir werden unsere Chancen bekommen und die wollen wir nutzen." Sollte das gelingen, stünde nur noch ein Sieg im Niederrheinpokal-Endspiel gegen den Gewinner des zweiten Halbfinals (Jahn Hiesfeld - KFC Uerdingen) zwischen den Rotweißen und der ersten Runde des DFB-Pokals 2014/15.