Essen. Die Polizei Essen lässt den Großeinsatz beim Pokalderby zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg am Dienstag von ihrer auf besondere Lagen trainierten Stabsdienststelle leiten. Die Behörde warnt Fans vor dem Einsatz von Pyrotechnik, die Bundespolizei kündigt ein konsequentes Vorgehen gegen Randalierer an.

Bundes- und Landespolizei wappnen sich für das „Hochrisikospiel“ zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg im Niederrheinpokal-Halbfinale am Dienstag. Die Leitung des Großeinsatzes auf Essener Stadtgebiet mit mehreren hundert Polizisten hat mittlerweile das Essener Polizeipräsidium von der Inspektion-Nord übernommen. Die Bundespolizei, die 300 Beamte einsetzt, droht Randalierern indes mit dem Ausschluss vom Spiel.

„Wenn es bei der Anreise, auf Bahnhöfen oder in Zügen zu Auseinandersetzungen zwischen Problemfans, zu Landfriedensbruch oder zum Widerstand gegen Polizeibeamte kommt, sorgen wir dafür, dass die Täter den Spielort nicht erreichen“, warnt Volker Stall, Sprecher der Bundespolizei. Bundesbereitschaftspolizisten werden die Fangruppen wie die Beweissicherungstrupps der Landespolizei filmen – auch um die Aufnahmen gegebenenfalls als Beweismaterial sofort an den Haftrichter weiterzuleiten: „Straftäter kommen unmittelbar in Polizeigewahrsam.“

Glasverbot in den Hauptbahnhöfen Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Essen gilt für alle

Auch interessant

RWE gegen den MSV – Meidericher Perle trifft Uralt-Ultra

Von Philipp Wahl

Die Bundespolizei kündigt zudem an, Verstöße gegen das Verbot von Pyrotechnik und Glasflaschen sofort zu ahnden. Glasbehälter sind am Dienstag von 15.30 bis 18.15 Uhr sowie von 20.30 bis 22.45 Uhr auf den Hauptbahnhöfen Essen, Duisburg, Mülheim und Oberhausen, an den Haltestellen Essen-Dellwig und Essen-Bergeborbeck verboten, außerdem in Zügen, die zwischen den vier Städte verkehren. Das Verbot soll nicht nur für Besucher des Pokalderbys gelten, sondern für alle Bahnreisenden. Von denen werden während der Anreise der Fans ebenfalls Tausende zwischen Duisburg und Essen unterwegs sein: Das Spiel wird wegen der Live-Übertragung im Fernsehen und aus Sicherheitsgründen bereits um 18.35 Uhr angepfiffen, die Anreise der Fans geht darum mit dem Feierabendverkehr einher. Die Bundespolizei setzt wie berichtet 300 Beamte und einen Hubschrauber ein, um An- und Abreise zu überwachen.

Auch interessant

Wie die Polizei im Niederrheinpokal RWE- und MSV-Hooligans trennen will

Von Philipp Wahl

Da szenekundige Beamte aus mehreren Städten Hinweise darauf haben, dass die verfeindeten Fanszenen aus Duisburg und Essen mit mehr als 1000 Fans der Kategorien B (gewaltbereit) und C (Gewalt suchend, Hooligans) – nicht nur aus Essen und Duisburg – zum Spiel kommen, koordiniert die Direktion Gefahrenabwehr den Einsatz. Diesen leitet somit Polizeidirektor Michael Schemke. Die Polizei Essen bindet damit als „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) ihre Stabsdienststelle ein. „Die Kollegen sind darauf spezialisiert ist, das Vorgehen bei besonderen Lagen zu koordinieren“, erklärt Polizeisprecher Peter Elke. „Am Dienstag haben wir eine solche Lage, einen außergewöhnlich großen Einsatz, zu dem mehrere hunderte Kräfte aus ganz NRW angefordert werden.“

Am Freitag warnte die Polizei Essen/Mülheim die Fans via Facebook vor dem Spiel mit bengalischem Feuer: „Wer mit #Pyrotechnik erwischt wird, muss mit einer Anzeige und einem bundesweiten #Stadionverbot rechnen.“ Ihr Appelle: „Pyrotechnik ist für euch und andere lebensgefährlich! Deswegen haben Bengalos im Stadion nichts zu suchen! Denkt an die Dötze, die einfach nur ihren Verein sehen wollen.“

RWE-Pokalgeschichte

1/43