Essen. Mit 2:0 (0:0) hat sich Rot-Weiss Essen am Freitagabend in der Fußball-Regionalliga gegen den SC Verl durchgesetzt. Ein Ergebnis, das in Ordnung geht - da waren sich beide Trainer einig. RWE-Coach Marc Fascher war “erleichtert, dass wir Selbstvertrauen tanken konnten für das Pokalspiel am Dienstag“. Die Stimmen.

Marc Fascher, Trainer von Rot-Weiss Essen: Wir haben angefangen wie die Feuerwehr. Wir wollten gleich nach vorne spiele und das Publikum auf unsere Seite ziehen, den Funken überspringen lassen. Das ist uns gut gelungen. Mit den Standardsituationen, die wir uns erarbeitet haben, waren wir sehr gefährlich. Schade, dass wir uns da nicht belohnt haben. Aber das kennen wir schon aus den vergangenen Spielen. Wir haben in der ersten Halbzeit einen insgesamt couragierten Auftritt hingelegt. Ärgerlich war aus unserer Sicht, dass es zur Pause nur 0:0 stand. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht so euphorisch gespielt wie in der ersten. Gefallen hat mir, wie das 1:0 zu Stande kam. Da hatten wir eine gute Präsenz in den Halbpositionen und haben auch kurz vor dem gegnerischen Strafraum die Ruhe bewahrt. Ich weiß nicht, wo Holger Lemke den dann hergeholt hat, aber das ist mir auch Wurscht. Klar, der Ball war noch leicht abgefälscht, aber das ist auch dieses Quäntchen Glück, was wir brauchten, um den Bock umzustoßen. Beim Konter zum 2:0 hat Marcel Platzek dann seine Klasse aufblitzen lassen. Daran hat mir der Wille, das Tor unbedingt machen zu wollen, besonders gut gefallen. Wir sind erleichtert, dass wir Selbstvertrauen tanken konnten für das Pokalspiel am Dienstag.

Marcel Platzek, Rot-Weiss Essen: Das Wichtige war, endlich wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern. Nach dem Köln-Spiel wussten wir, dass wir belohnt werden, wenn wir weiter Gas geben und kämpfen. Das war heute ganz wichtig. Ich probiere natürlich, jedes Spiel Gas zu geben, zu treffen und meiner Mannschaft zu helfen. Das ist mir heute zum Glück wieder gelungen. Davor hatte ich eine kleine Durststrecke. Jetzt können wir an Dienstag (das Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den MSV Duisburg, d. Red.) denken: Ausverkauftes Haus, über 20.000 Zuschauer und ein Spiel, das live im Fernsehen übertragen wird. Ich habe mega Bock, hier aufzulaufen.

Kevin Grund, Rot-Weiss Essen: Da wir am Dienstag Duisburg vor der Brust haben, sind die drei Punkte umso besser für das Selbstvertrauen. Das wichtige war, wie wir ins Spiel gekommen sind. Wir wollten von Anfang an Gas geben, in die Zweikämpfe kommen und Druck machen - das ist uns richtig gut gelungen. Leider hat uns in der ersten Halbzeit noch das Tor gefehlt. Mit einem Quäntchen hätten wir da schon das 1:0 gemacht. Wir sind aber weiter geduldig geblieben und wurden dann durch Holgers Tor belohnt. Auf das Spiel gegen Duisburg freue ich mich riesig. Ich will auf jeden Fall spielen. Das ist für jeden Einzelnen ein Highlight. Wir sind in dem Spiel Außenseiter, werden aber alles dafür geben, dass wir eine Runde weiter kommen.

Andreas Golombek, Trainer vom SC Verl: Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung. Essen hat sehr stark angefangen, da waren wir noch gar nicht auf dem Platz. Das ein oder andere Mal hätte es auch da schon klingeln können. Essen hatte sehr gefährliche Standardsituationen. Ich wünsche Marc Fascher für die Zukunft alles Gute. Als Trainer in Essen ist es ja nicht so einfach. Die Erwartungen sind sehr hoch. Hammergeiles Stadion, supergeile Zuschauer. Ich wünsche RWE, dass es nächstes Jahr besser läuft und man vielleicht ganz oben dabei ist. Rot-Weiss Essen müsste mit dieser Stadt, mit diesem Stadion, diesen Zuschauern auf jeden Fall eine Klasse höher spielen, vielleicht sogar zwei. Aber das ist eben kein Wunschkonzert.