Duisburg. . Als 17-Jähriger bestand Pierre De Wit im Trikot von Bayer Leverkusen an der Essener Hafenstraße eine seiner ersten Feuerproben seiner Laufbahn. Der Mittelfeldspieler des MSV Duisburg ist heiß auf das FVN-Pokal-Halbfinale bei Rot-Weiß Essen am Dienstag.

In einer Sache sind sie sich beim MSV Duisburg einig. „RWE wird auf das Spiel brennen, Es wird eine hitzige Angelegenheit“, sagen Markus Bollmann, Kingsley Onuegbu und Tanju Öztürk mit Blick auf dasHalbfinale am Dienstag im Niederrheinpokal gegen den Zwölften der Regionalliga-West unisono. Doch auch die Kicker des Meidericher Drittligisten gehen dem ausverkauften Klassiker an der Hafenstraße (Anstoß 18.35 Uhr) voller Vorfreude entgegen. Besonders Pierre De Wit.

„Ja, daran kann ich mich sogar noch sehr gut erinnern“, sagt der Mittelfeldspieler auf die Frage, ob er schon einmal gegen Rot-Weiß Essen gespielt habe. „Es war eine der ersten Feuertaufen in meiner Karriere. In der damals noch drittklassigen Regionalliga habe ich mit den Amateuren von Bayer Leverkusen dort vor 13 000 Zuschauern gespielt. Ich war gerade erst 17 Jahre alt geworden und das Spiel war eines der ersten Highlights für mich. Jetzt als MSV-Spieler dorthin zurückzukehren, da bin ich richtig heiß drauf“, kann er der 26-Jährige den Kick im neuen Essener Stadion kaum erwarten. Zumal er um dessen Bedeutung weiß: „Das Spiel ist sehr wichtig für uns. Für den Verein und vor allem für unsere Fans.“ De Wit schiebt nach: „Es ist ärgerlich, dass wir gegen Stuttgart II keine drei Punkte bekommen haben, aber jetzt richten wir den Fokus komplett auf das Pokalspiel.“

Dennoch schmerzte der verpasste Sieg beim 0:0 gegen die VfB-Reserve auch den Spielmacher. Vor allem mit Blick auf den Kampf um Platz vier, den De Wit wie auch seine Teamkollegen als Alternativqualifikation für den DFB-Pokal nicht aus den Augen verlieren wollen: „Allein schon weil wir so nah dran sind, werden wir alles daran setzen, den vierten Platz zu holen. Wir haben ordentlich Rückenwind. In den letzten Partien lief es deutlich besser für uns. Wir sind voll auf Angriff ausgerichtet“, macht De Wit eine Kampfansage.

Seit fünf Spielen ungeschlagen.

„Wir sind jetzt seit fünf Spielen ungeschlagen und haben in den letzten vier Spielen kein Gegentor bekommen. Auch wenn mir gegen Stuttgart ein 4:3 lieber gewesen wäre, können wir da nicht so viel falsch gemacht haben“, sieht der Mann aus der Kreativabteilung das Team auf einem guten Weg. Er selbst war ein Beispiel dafür, was gegen Stuttgart nicht gestimmt hat. Mit viel Einsatz war er an zahlreichen Aktionen beteiligt, doch beim letzten Pass fehlte häufig die Präzision. „Auf den letzten 25 Metern hat die Genauigkeit gefehlt“, sagt auch De Wit, „aber da Stuttgart kompakt hinten drin stand, war es auch nicht einfach. Zudem bringt das Risiko, das wir eingegangen sind, auch Ballverluste mit sich. Aber es waren einige sehr gute Ballstafetten dabei, und das ist die Spielweise, die uns als Fußballer weiter bringt.“

Mit dem MSV noch viele Pläne

Er selbst fühlt sich dabei in der Rolle des Spielmachers etwas wohler: „Es ist die Position auf der ich ausgebildet wurde und auf der ich zu Hause bin. Auch die anderen Rollen spiele ich gerne, aber auf den Außenbahnen bist du auch sehr abhängig“, mag es der 26-Jähirge mehr, selbst die Initiative zu ergreifen. Und das will er noch einige Jahre lang beim MSV tun. „Ich habe im letzten Sommer voller Überzeugung auch in der Länge bis 2016 unterschrieben. Ich bin von dem Projekt, das hier gestartet wurde, überzeugt und möchte meinen Teil leisten, beim MSV wieder etwas aufzubauen. Letztlich war zwar sogar noch mehr drin. Aber mit 48 Punkten bei noch fünf Spieltagen sehe ich uns absolut auf Zielkurs. Damit konnte zu Saisonbeginn nicht gerechnet werden. Und ich bin sicher, dass wir mit mehr Vorbereitung und ausgereifteren Automatismen in der nächsten Saison viel mehr erreichen werden.“

Zeitgleich waren die beiden Pokal-Kontrahenten am Freitagabend im Einsatz. Während der MSV gegen den VfB Stuttgart II in der 3. Liga 0:0 spielte, gewann Rot-Weiß Essen sein Heimspiel in der Regionalliga gegen den SC Verl mit 2:0. Holger Lemke und Marcel Platzek trafen nach der Pause für die Essener ins Schwarze.