Essen. . Mit 4:0 hat Rot-Weiss Essen die SSVg Velbert am Freitagabend besiegt. RWE-Trainer Waldemar Wrobel war nach dem Spiel zufrieden, bremste aber jegliche Euphorie. “Das heutige Spiel als Maßstab zu nehmen, wäre das falsche Signal“, sagte der 44-Jährige.
Unter der Woche haben Sie angekündigt, ein überzeugendes Spiel machen zu wollen. Inwieweit hat das funktioniert?
Waldemar Wrobel: Wenn man 4:0 gewinnt, der Gegner bis auf ein, zwei Standardsituationen keine Torchancen hat, wenn man aus dem Spiel heraus schöne Tore herausspielt, Standardsituation, die man unter der Woche als Schwerpunkt hatte, final beendet, dann kann man schon sagen, dass wir auch in der Höhe verdient gewonnen haben.
In der ersten Halbzeit hat spielerisch noch nicht alles geklappt.
Wrobel: Wir hatten gute Ansätze, haben aber nach dem Tor zum 1:0 aufgehört, Druck zu machen. Wir wollten den Spielstand verwalten, hatten eine Ballbesitzquote von 70 zu 30 – das ist enorm. Aber es war nichts Gefährliches mehr dabei. Wir haben den Ball verschoben, ohne final zu werden. Wir haben in der Pause angesprochen, dass wir auf das zweite und dritte Tor gehen wollen. Das ist uns letztendlich auch gelungen.
Benjamin Wingerter hat kurz vor der Pause in heikler Situation den Ball verloren, Tim Hermes musste in höchster Not retten. Sind solche Kleinigkeiten spielentscheidend?
Wrobel: Solche Situationen, solche Ballverluste passieren ligaübergreifend in jedem Spiel. Man kann so ein Tor bekommen, keine Frage. Ich denke aber, solche Situationen gehören zum Fußball. Wir haben sie letztendlich noch gemeistert, also Schwamm drüber.
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Haben sich heute gerade die Defensivspieler – auch in Hinblick auf die kommende Saison – empfohlen?
Wrobel: Ich würde das nicht von einem Spiel abhängig machen. Wir wissen, was wir an unseren Außenverteidigern haben. Wir wissen auch, dass wir in der Innenverteidigung mit Kai Nakowitsch einen Spieler haben, der viel Potential hat. Über Jerome Propheter müssen wir gar nicht sprechen. Es geht aber nicht darum, dieses eine Spiel als besonders herauszustellen, zumal der Gegner uns defensiv kaum gefordert hat. Wir müssen die Leistung in den nächsten Wochen bestätigen. Das heutige Spiel als Maßstab zu nehmen, wäre das falsche Signal.
Zuletzt gab es immer wieder Höhen und Tiefen. Was macht Sie optimistisch, dass es in den kommenden Wochen positiv weitergeht?
Wrobel: Dass die Mannschaft grundsätzlich die Qualität hat. Nur ob sie die Qualität hat, oben mitzuspielen, die Frage müssen wir uns stellen. Wir haben sicherlich Spieler, die das können. Wir müssen aber gucken, ob wir Spieler haben, die da überfordert sind oder ihr Potential noch nicht abgerufen haben. Gute Spiele abzuliefern und herauszufinden, wer uns weiterhelfen kann, und wer es eben nicht kann - das ist die Zielvorgabe für die nächste Woche.