Essen. . Regionalligist Rot-Weiss Essen hatte sich vor dem Anpfiff in Uerdingen viel vorgenommen. Wie so oft in dieser Saison. „Wir wollten richtig Dampf machen, um den Uerdingern mal zu zeigen, wie stark wir sein können“, wird RWE-Verteidiger Tim Hermes im „Reviersport“ zitiert. Es blieb beim guten Vorsatz.
Die Rot-Weißen hatten sich vor dem Anpfiff in Uerdingen viel vorgenommen. Wie so oft in dieser Saison. „Wir wollten richtig Dampf machen, um den Uerdingern mal zu zeigen, wie stark wir sein können“, wird RWE-Verteidiger Tim Hermes im „Reviersport“ zitiert. Es blieb beim guten Vorsatz. „Es kann nicht sein, dass wir nach einem Rückstand aus dem Konzept geraten“, ärgerte sich RWE-Verteidiger Jerome Propheter vor zwei Wochen. Und genau das passierte in Uerdingen. Kevin Grund musste nach dem 0:3 in Aachen bereits kleinlaut einräumen: „Wir versuchen, die Fehler abzustellen, kriegen es im Moment aber nicht auf die Reihe.“ Im Moment ist gut.
Die gesamte Saison ist geprägt von unbegreiflichen Leistungsschwankungen. Abgesehen von der Phase mit den drei Siegen in Folge zum Ende des vergangenen Jahres hat RWE keine Konstanz hinbekommen. Und man muss bezweifeln, ob es sich das noch ändern wird. Viel Zeit bleibt jedenfalls nicht mehr. Es sind ja nur noch elf Spiele.
„Die Spieler stellen sich manchmal selbst ein Bein“
Spieltag für Spieltag wird an der Hafenstraße der Auftritt der Mannschaft analysiert. Doch gefruchtet hat es nicht. RWE weiß natürlich, was falsch läuft, aber nicht unbedingt warum. Und deshalb ist es auch nicht so einfach, den Hebel anzusetzen. „Die Faktoren sind unklar“, findet auch Sportvorstand Uwe Harttgen und gibt zu, dass er von der schwachen Leistung in den ersten 20 Minuten in Uerdingen ebenfalls überrascht worden sei. Gerade weil der Auftritt eine Woche zuvor gegen RWO „in Ordnung“ war. „Die Spieler stellen sich manchmal selbst ein Bein“, sagt Harttgen, dem die Aufgabe zufällt, herauszufinden, warum die Schwankungen vor allem in dieser Häufigkeit auftreten.
Auch interessant
Für einige Fans steht längst fest: Trainer Waldemar Wrobel ist für die Misere verantwortlich. Selbstverständlich wird Harttgen diese Option prüfen. Aber er wird in Uerdingen auch gesehen haben, dass sich die Defensive beim Freistoß zum frühen 0:1 im Tiefschlaf befand, dass es individuelle Fehler gab, dass die Spieler als Team in der Anfangsphase versagten, dass die Offensive später kaum Durchschlagskraft besaß.
Oberschenkelprellung bei Maik Rodenberg
Eine Kernfrage ist: Warum lässt sich das Team von einem Gegentor so aus dem Rhythmus bringen und verunsichern? RWE fehlt offenbar immer noch die ordnende Hand auf dem Rasen, souveräne Persönlichkeiten, die Ruhe und Selbstbewusstsein ausstrahlen, gerade wenn es mal schlecht läuft. Diese Führungsspieler gilt es zu finden. Im aktuellen Team oder aber auf dem Markt für die kommende Spielzeit. Die Verletzungsmisere, wohl auch eine Ursache für die fehlende Konstanz, hält an. Innenverteidiger Maik Rodenberg muss mit einer Prellung im Oberschenkel am Freitag gegen Velbert (19.30 Uhr, Hafenstraße, live in unserem Ticker) wohl pausieren. Kai Nakowitsch, der sich in Uerdingen am Kopf verletzt hatte, ist aber bereits wieder im Training.