Essen. Der Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen tritt auf der Stelle und wird sein Saisonziel, das Erreichen von Platz drei, verfehlen. „Die Essener haben richtig Druck“, glaubt Trainer Lars Leese, der mit Schlusslicht Velbert an diesem Freitag an der Hafenstraße aufläuft (19.30 Uhr).
Es geht nicht voran bei den Rot-Weißen aus Essen, sie treten auf der Stelle und werden - da lehnt man sich nicht zu weit aus dem Fenster - ihr Saisonziel verfehlen.
Mittlerweile ist der Rückstand zum angestrebten Platz drei auf elf Punkte gewachsen. RWE klebt seit Wochen fest im Tabellenmittelfeld. „Auch eine Form der Konstanz“, scherzen einige zynisch. „Die Essener haben richtig Druck“, glaubt indes Trainer Lars Leese, der mit Schlusslicht SSVg. Velbert an diesem Freitag an der Hafenstraße aufläuft (19.30 Uhr, live bei uns im Ticker). Und aufgrund der schier hoffnungslosen Lage kann sich seine Mannschaft ganz auf die Rolle des unbequemen Außenseiters konzentrieren. Dafür ist Velbert immer gut, was zuletzt durchaus respektable Ergebnisse dokumentieren.
Man stelle sich mal vor, der Gastgeber lässt auch gegen diesen Gegner Punkte. Den ohnehin schon aufgebrachten Fans wäre das nur schwer zu erklären, obwohl so etwas immer möglich ist. Schließlich hat das dargebotene, konsequente Mittelmaß die „Roten“ schwer verunsichert. Es scheint so, als wüssten sie gar nicht so recht, wie sie mit dieser für sie ungewohnten Situation umgehen sollen.
Fans warten auf Veränderungen
Die Fan-Gemeinde wartet unterdessen darauf, dass etwas passiert. Sie mutet sich seit Wochen ziemlich dürftige Vorstellungen zu und fordert Konsequenzen. Konkret: den Rausschmiss von Trainer Waldemar Wrobel. Und weil sich der neue Sportvorstand Uwe Harttgen, der seit sechs Wochen im Amt ist, noch nicht öffentlich zum Thema geräuspert hat, glauben manche gar, er schaue dem Treiben tatenlos zu. Doch der Schein trügt.
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Harttgen hatte schon bei Dienstantritt seine Arbeitsweise erläutert. Er werde das neue Umfeld ganz in Ruhe beobachten, um sich ein Gesamtbild zu verschaffen. Erst dann wird analysiert und gehandelt. „In der Analyse bin ich schon sehr weit“, sagt Harttgen mit norddeutscher Gelassenheit. Und betont gleichzeitig: „Alle müssen spüren, dass sich hier etwas bewegt. Auch die Konkurrenz. Die Frage ist: Wie kriegen wir das hin?“
Und schon stellt sich die Trainerfrage: Bleibt Waldemar Wrobel im Amt? Darauf gibt Harttgen (natürlich) keine konkrete Antwort, sondern liefert Allgemeingut: „Ich beschäftige mich mit jedem einzelnen Spieler, mit der Mannschaft, was sie umsetzt und was nicht. Und es ist doch klar, dass ich mich auch mit dem Trainer beschäftige. Das ist schließlich mein Job.“
Harttgen will Schritt für Schritt gehen
Schritt für Schritt will der neue Sportvorstand gehen, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Zukunft zu erhöhen. Und er lässt keine Zweifel, dass er bis zum letzten Spieltag vor allem auch die Mannschaft in die Pflicht nimmt. Jeder müsse sich zeigen und beweisen, dass er bereit ist, den Weg gemeinsam zu gehen auf das nächst höhere Niveau. „Alle müssen mehr Verantwortung übernehmen auf und neben dem Platz. Die gesamte Mannschaft muss eine professionellere Haltung lernen auch im Umgang mit Fehlern.“ Denn die passierten halt häufiger in der 4.Liga. Und da spiele Rot-Weiss Essen nun mal. Am heutigen Freitag gegen SSVg. Velbert.