Essen. Bei Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen wird es auch nach der blamablen 2:3-Heimpleite gegen Wiedenbrück keine Sofortmaßnahmen des neuen Sportchefs Uwe Harttgen geben. Er will sich erst ein Gesamtbild verschaffen. Harttgen forderte zugleich ein anderes Auftreten der RWE-Spieler.

Zur Tagesordnung können und wollen die Rot-Weißen nicht übergehen. Nicht nach dieser blamablen 2:3-Heimpleite gegen den Tabellenvorletzten SC Wiedenbrück. Wohlgemerkt nach eigener 2:0-Führung. Die kleine Erfolgsserie von zehn Punkten aus den vergangenen vier Spielen ist gerissen, die Aufbruchsstimmung, die Zuversicht, als das scheint angeknackst. Und vor dem nächsten Spiel am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Ulrich-Haberland-Stadion) sorgen weitere Ausfälle für trübe Stimmung an der Hafenstraße.

Vincent Wagner muss an der Schulter operiert werden und könnte bis zu drei Monaten ausfallen. Benjamin Wingerter ist gelbgesperrt, der Einsatz von Marcel Platzek aufgrund muskulärer Probleme sehr fraglich. Kevin Grund plagt sich mit einer Rippenprellung, die er sich gegen Wiedenbrück zugezogen hat.

Harttgen sucht Ursachen für Leistungseinbruch

Dombroka trainiert wieder

Verteidiger Max Dombrowka ist in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen, aber wohl noch keine wirkliche Alternative für das Spiel am Freitag in Leverkusen.

Weiterhin auf der Liste der Langzeitverletzten stehen: Soukou, Laletin, Fring, Sawin und Hermes.

Unterdessen fahndet auch Sportdirektor Uwe Harttgen nach den Ursachen für den unbegreiflichen Leistungseinbruch. Er hat viel gesprochen in den vergangenen Tagen mit Trainer, mit Spielern und natürlich zugehört. „Wir werden die Situation analysieren und dann bewerten“, sagt Harttgen. Eine Sofortmaßnahme seinerseits werde es nicht geben. „Es ist aber schon spannend zu sehen, wie die Beteiligten damit umgehen. Ich habe viel Positives hier gesehen, aber auch ein paar Dinge, die mir nicht so gefallen haben. Aus all den Eindrücken muss ich mir erst ein Gesamtbild machen.“

Der Eindruck vom Spiel gegen Wiedenbrück deckt sich allerdings mit denen aller Beteiligten. „Unabhängig von den taktischen und fußballerischen Fähigkeiten müssen die Spieler eine ganz andere Haltung zeigen. Sie müssen sich wehren und nach der 2:0-Führung einfach cleverer spielen.“ Zumal es ja an Selbstbewusstsein nicht gemangelt haben dürfte nach zuletzt recht überzeugenden Auftritten. „Wichtig ist, dass sich alle Spieler mit Leidenschaft in die Mannschaft einbringen. Wenn sie es versuchen, bekommen sie von uns auch jede Unterstützung. Aber nicht, wenn sie sich verstecken.“

Harttgen sieht RWE in einer relativ „komfortablen Lage“

Der Sportchef sieht RWE in einer relativ „komfortablen Lage“. Realistisch gesehen, könne man eigentlich befreit aufspielen. Klar ist aber auch, dass RWE bis zum Saisonende herausfinden will, wer der Herausforderung bei Rot-Weiss gewachsen ist und die richtige Mentalität besitzt, um höhere Ziele anzustreben. „Sie müssen beweisen, dass sie in der Regionalliga oder in der 3. Liga spielen wollen und können. Das muss ich sehen!“