Essen. Rot-Weiss Essen hat seinen Aufwärtstrend im ersten Heimspiel in 2014 nicht bestätigen können. Der Fußball-Regionalligist unterlag dem abstiegsbedrohten SC Wiedenbrück 2:3 (2:1). Dabei bewegte sich RWE-Verteidiger Alexander Langlitz zwischen Licht und Schatten.
Nach einer überzeugenden Leistung in Halbzeit eins verlor Rot-Weiss Essen gegen den SC Wiedenbrück im zweiten Durchgang den Faden – und musste sich mit 2:3 (2:1) geschlagen geben. RWE-Spieler Kevin Grund hing in der Luft, Torwart Daniel Schwabke sah nur bei einem Gegentor nicht gut aus. Noten von 3,5 bis 5 – diskutieren Sie mit uns über die Leistungen der RWE-Spieler.
Daniel Schwabke: Wurde in Halbzeit eins nicht ernsthaft geprüft. Beim Elfmeter von Marwin Studtrucker (29.) war er chancenlos. In Halbzeit zwei bekam er deutlich mehr zu tun. Beim Kopfballtor von Sebastian Sumelka (57.) sah er nicht gut aus, bei Studtruckers 3:2 traf ihn aber keine Schuld. Note: 4
Alexander Langlitz: Ganz starker Auftritt in Durchgang eins. Er spielte deutlich offensiver und auffälliger als sein Gegenüber Roberto Guirino. Immer wieder wurde er bei Schwabke-Abschlägen gesucht, gewann ein Kopfballduell nach dem anderen. Ähnlich positiv fiel seine Zweikampfbilanz aus – bis zur 23. Minute, als er sich von Tim Knetsch im Strafraum zu leicht ausspielen ließ. Verursachte wenig später durch ein Handspiel den Elfmeter (29.). Benjamin Wingerter hatte ihm unglücklich die Sicht versperrt, somit traf ihn nur eine Teilschuld. Im zweiten Durchgang baute der Rechtsverteidiger dann aber deutlich ab – wie das gesamte RWE-Team. Vertändelte einige Bälle leichtfertig – so wie vor dem 2:3. In der 64. Minute musste er raus. Note: 4
Maik Rodenberg: Lieferte in Halbzeit eins noch eine ordentliche Vorstellung, überzeugte zunächst mit gutem Stellungsspiel und Präsenz bei hohen Bällen. Bei einem Querschläger von Langlitz war er zur Stelle (11.). In Halbzeit zwei klappte die Abstimmung mit Neuzugang Jerome Propheter aber überhaupt nicht mehr. Note: 4
Jerome Propheter: Essens Neuzugang spielte mit Maske, weil er sich im Testspiel gegen Osnabrück die Nase gebrochen hatte. Der neue Mann sah teilweise zwar etwas behäbig aus. Seine Leistung beeinflusste das aber nicht negativ – im Gegenteil. So präsentierte sich Propheter stark im Spielaufbau und mit viel Ruhe am Ball. Im Pech, als er nach einer Ecke zunächst per Kopf und anschließend mit dem Fuß scheiterte (32.). Wie die gesamte RWE-Mannschaft verlor aber auch er in Halbzeit den Faden. Verhinderte mit einem guten Tackling gegen Studtrucker das 2:4 (72.). Note: 4
Roberto Guirino: Keine gute Vorstellung. Zu Beginn mit einem Stellungsfehler, hatte aber Glück, dass es Kamil Bednarski mit einem harmlosen Lupfer versuchte (4.). Hatte kaum Aktionen nach vorne. Ließ sich zu leicht von Wesley Volkmer übertölpeln (52.). Note: 5
Benjamin Wingerter: Der defensive Mittelfeldspieler machte in den ersten 45 Minuten das, wofür RWE ihn im Sommer verpflichtet hatte. Er überzeugte mit Ball- und Passsicherheit, spielte nahezu fehlerfrei. Auch im Zweikampf hinterließ er einen guten Eindruck. Gerade daher ist es vollkommen unverständlich, dass auch er in Halbzeit zwei kaum Bindung zum Spiel fand, nicht in die Zweikämpfe kam und vermehrt Fehler machte. Musste nach einer Stunde für Christoph Sauter vom Platz. Note: 4
Markus Heppke: Essens Kapitän ging zunächst mit viel Einsatz vorweg. Seine Pässe fanden aber nicht immer den Mitspieler. Reagierte nach einem verunglückten Schwabke-Befreiungsschlag blitzschnell und sicherte so den Ball (28.). Sein Freistoß aus guter Position wurde abgefälscht (41.). Mit zunehmender Spieldauer immer unauffälliger. Konnte seiner Mannschaft in der entscheidenden Phase des Spiels nicht helfen. Note: 4
Kevin Pires-Rodrigues: Im Mittelfeld war er nicht so auffällig wie seine Nebenmänner Wingerter und Heppke. Seine Klasse ließ der 22-Jährige aufblitzen, wenn er das Spiel vor sich hatte. So leitete er das 1:0 mit einem langen Ball auf Arenz ein. Stark auch, wie er Langlitz (8.) und Grund (40.) in Szene setzte. Verwandelte den Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0 eiskalt (15.). In der zweiten Halbzeit tauchte er ab. Gerade da hätten die Essener seine Kreativität gebraucht. Note: 4
Lucas Arenz: Wie schon gegen Viktoria Köln spielte der 19-Jährige auf dem rechten Flügel – und wusste dort zu überzeugen. Machte mit Langlitz viel Wirbel. Sein Rechtsschuss aus knapp 20 Metern landete unhaltbar für Wiedenbrück-Keeper Marcel Hölscher im Winkel – ein Traumtor (3.) Wenig später holte er geschickt den Elfmeter heraus (14.). Note: 3,5
Benedikt Koep: Essens Stürmer überzeugte zu Beginn der Partie mit Einsatz und Leidenschaft. Stellvertretend dafür eine Szene, als er einen schon verloren geglaubten Ball von der Seitenlinien kratzte. Stark und entschlossen beim Pressing. Ein Hingucker war sein Hacken-Zuspiel auf Arenz (4.). Ab der 45. Minute machte aber auch Koep zu viele vermeidbare Fehler, traf zunehmend falsche Entscheidungen - wie bei seinem Volleyschuss (64.). Note: 4,5
Kevin Grund: Ihm fehlte die Durchschlagskraft. Er war kaum am Essener Offensivspiel beteiligt, was nicht zuletzt daran lag, dass ein Großteil der RWE-Angriffe über die rechte Seite gefahren wurden. Das war zu wenig. Note: 5
Christoph Sauter (kam in der 60. Minute für Benjamin Wingerter): Viele Fehler, wirkungslos. Note: 5
Holger Lemke (kam in der 64. Minute für Alexander Langlitz): Gegen Viktoria Köln gelang ihm noch der Ausgleich in letzter Minute. Heute war er keine Bereicherung. Note: 5
Kai Nakowitsch (kam in der 73. Minute für Kevin Grund): ohne Note