Essen. Bei Rot-Weiss Essen tut sich etwas, gerade auf den Flügeln. Mit Sascha Voelcke geht einer, der zuletzt viel spielte. Wohin, verriet er nicht.
Die goldene Medaille glänzte ein wenig im Licht der Katakomben des Stadions an der Hafenstraße. Jeder RWE-Spieler hatte eine bekommen, für den Sieg im Finale des Niederrhein-Pokals (3:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen). Die meisten Essener trugen sie noch um den Hals, als sie, teils mit einem Bier in der Hand, vor die wartenden Journalisten traten. So auch Sascha Voelcke, in dessen Hand auch noch Platz für die Auszeichnung „Spieler des Spiels“ gewesen wäre.
Denn nur wenige Stunden nach Bekanntwerden seines Abschieds legte der 22-Jährige eine seiner wohl besten Leistungen im Trikot von Rot-Weiss Essen aufs Parkett. „Der letzte Eindruck bleibt“, sagte Voelcke schmunzelnd. Und der war gut. Schon nach zwei Minuten hätte der 22-Jährige RWE n Führung bringen können, scheiterte aber am rechten Pfosten. „Es wäre natürlich schön gewesen, wenn der schon drin gewesen wäre.“
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Besser machte er es dann in der 50. Minute, als er von Thomas Eisfeld traumhaft in die Tiefe geschickt wurde. Frei vor Robin Benz ließ sich der gebürtige Hamburger diese Einladung nicht nehmen und schob zur Führung ein. 14 Minuten später holte Voelcke dann noch jenen Elfmeter raus, den Vinko Spaina zum 2:0 verwandelte (64.).
Rot-Weiss Essen: Obwohl die Konkurrenz geht, geht auch Voelcke
Den „Spieler des Spiels“ könnte man Voelcke also durchaus auf die Fahne schreiben. Überhaupt war er bei RWE zuletzt gesetzt. Mit den bevorstehenden Abgängen von Isaiah Young und Marvin Obuz wäre auch erstmal Platz auf den Flügeln. Wieso auch Voelcke Essen den Rücken kehrt? „Ich möchte die nächsten Schritte machen und spielen. Das ist das Wichtigste in meinem Alter. Deshalb habe ich mich entschieden, einen anderen Weg zu gehen.“
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Woanders habe er eine bessere Perspektive gesehen. „Woanders“ - was Voelcke noch geheimnisvoll verpackt, scheint im Hintergrund schon weitgehend festzustehen. Final sei es noch nicht, verraten könne er noch nichts. Ob es in der kommenden Saison vielleicht gegen RWE geht? „Möglich“, sagte Voelcke.
Rot-Weiss Essen: Positives Fazit von Sascha Voelcke
Essen, den Klub und seine Fans habe er liebgewonnen: „Ich schaue positiv auf die Zeit zurück. Ich fühle mich pudelwohl. Wenn man aus Hamburg herzieht, ist es im ersten Moment natürlich ein kleiner Unterschied, der mir nicht ganz so sehr gefallen hat. Ich habe mich dann aber dran gewöhnt, habe viele liebe Menschen kennengelernt und bin sehr dankbar für die Zeit in Essen. Ich habe mich ordentlich weiterentwickelt.“
Ob er dann tatsächlich schon in der kommenden Saison als Gegner wieder an die Hafenstraße zurückkehrt, bleibt abzuwarten.