Essen. Das Führungstor erzielte Voelcke in seinem letzten Spiel für RWE selbst, beim 2:0 holte er den Elfmeter für Kapitän Vinko Sapina heraus.

Finalsieg gut, alles gut: Drittligist Rot-Weiss Essen setzte der Saison wie erhofft die Krone auf: Nach dem souveränen 3:0 (0:0)-Sieg im Niederrheinpokal-Finale gegen Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen steht das Team von Trainer Christoph Dabrowski wie im Vorjahr in der ersten DFB-Pokalhauptrunde und freut sich über ein nettes finanzielles Zubrot.

Vor der Partie wurden wieder einmal die großen Montage-Bilderrahmen überreicht, Abschiedsgeschenke für die Spieler, die den Verein verlassen (müssen). Und ein neues Gesicht war auch dabei: Auch Sascha Voelcke hat das Angebot des Vereins nicht angenommen und sucht „eine neue Herausforderung“, wie es so vornehm heißt.

Moritz Stoppelkamp (am Ball) beschäftigte die ganze RWE-Abwehr.
Moritz Stoppelkamp (am Ball) beschäftigte die ganze RWE-Abwehr. © IMAGO/Maximilian Koch | IMAGO/Maximilian Koch

Aber Essens Linksaußen, der zeitweise auch um Verteidiger umfunktioniert worden war, wollte sich offensichtlich spektakulär verabschieden, schon nach zwei Minuten traf sein Flachschuss den Außenpfosten. Das ging ja gut los.

Leider ging es in diesem Tempo nicht weiter, in der Folgezeit stimmte bei RWE wie so oft in der Vergangenheit der letzte Pass nicht, die Bälle von Vinko Sapina oder Cedric Harenbrock landeten meist in den Füßen des Gegners. Auf der Gegenseite hieß es Moritz Stoppelkamp gegen die RWE-Abwehr. Der Routinier der Kleeblätter hatte sich gegen seinen Ex-Verein wieder ein Tor vorgenommen, versuchte es aus allen Positionen, war aber meist bei Felix Götze und Co. gut aufgehoben.

Kurz vor der Pause belebte sich die Partie

In erster Linie war der Regionalligist bemüht, hier an der Hafenstraße keinen Rückstand zu kassieren. Das gelang in der ersten Hälfte, weil die Gastgeber auch nicht gerade das große Tempo an den Tag legten, man blieb seinem Kurzpassspiel treu, wenn nicht gerade Sapina den Diagonalball ansetzte.

Erst zum Ende der ersten Halbzeit belebte sich die Partie wieder. Isi Young, der in seinem letzten RWE-Einsatz sichtlich motiviert war, zog aus der eigenen Hälfte das Solo an, passte in den Lauf von Leo Vonic, der noch einen Haken schlug, aber in der Mitte hängen blieb. Von hinten rauschte Voelcke heran und jagte die Kugel in die oberen RWO-Ränge (40.). In seiner nächsten Aktion wollte er im RWO-Strafraum mit einem beherzten Sprung nach vorne einen Elfmeter herausholen, Schiedsrichter Jonah Besong roch aber den Braten und belohnte die Aktion mit Gelb.

Eisfelds Zuckerpass auf Voelcke vor dem 1:0

Aber nun war endlich wieder ein bisschen mehr Leben in diesem Endspiel: Harenbrock spielte Doppelpass mit Torben Müsel, aber bei Harenbrocks Abschluss aus spitzem Winkel bekam RWO-Keeper Robin Benz gerade noch die Beine geschlossen (43.). Spielvorteile für RWE ohne Ertrag, so lautete das Fazit zur Halbzeit.

Zur Pause war der RWE-Auftritt von Harenbrock beendet, der Altgediente fasste sich an die Adduktoren und musste Platz machen für Thomas Eisfeld. Ein Wechsel, wieder mal mit Folgen: Eisfeld nahm fünf Minuten am Spiel teil, da spielte er einen Zuckerpass in den Lauf von Voelcke, der mit seinem Schuss ins lange Eck Torhüter Benz keine Chance ließ: 1:0 - das konnte dem Spielverlauf nur gut tun.

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Oberhausen musste nun kommen, alles lief weiterhin über Stoppelkamp, was aber leicht ausrechenbar war. Und nach 64 Minuten war fast schon der Deckel auf diesem Finale: Voelcke schaltete im Strafraum den Turbo dazu, Tim Stappmann ließ das Bein stehen - und diesmal zeigte Schiedsrichter Besong auf den Punkt: Kapitän Sapina schickte Benz in die falsche Ecke und erzielte das 2:0.

Trainer Dabrowski herzte Berlinski und Plechaty

In der Schlussviertelstunde kam die Zeit für dankbare Einwechselungen: Trainer Dabrowski drückte Ron Berlinski und Sandro Plechaty noch einmal herzlich an die Brust, bevor er sie für Brumme und Vonic aufs Feld schickte. Eine schöne Geste

Die Partie hätte noch einmal spannend werden können, aber der Kopfball des langen Oberhauseners Cottrell Ezekwem prallte an den Innenpfosten (79.). Es war nicht der Tag von RWO. Erst recht nicht, als Berlinski, der Publikumsliebling, eine Aktion über Rother und Voelcke zum 3:0 abschloss. Der Torschütze verbeugte sich ehrfürchtig vor der Westkurve. Es war ihm eine Ehre.

RWE: Golz, Brumme (73. Plechaty), Götze, Rios Alonso, Kaiser (82. Voufack), Sapina, Müsel (78. Rother), Harenbrock (46. Eisfeld), Voelcke, Vonic (73. Berlinski), Young.
Tore: 1:0 Voelcke (50.), 2:0 Sapina (64./FE), 3:0 Berlinski (83.).
Zuschauer: 17.897

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