Essen. Rot-Weiss Essen hat vor dem Spiel am Samstag in Meppen erste Personalentscheidungen getroffen. Christian Flüthmann erklärt die Herangehensweise.
Eigentlich kann ja nichts mehr anbrennen, oder? Nachdem Rot-Weiss Essen die drei Punkte vom Zwickau-Eklat zugesprochen worden sind, haben die Essener die Marke von 40 Punkten erreicht und acht Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Das sollte doch reichen für den Klassenerhalt. Allerdings sind halt noch vier Spiele in der Dritten Liga zu absolvieren, so dass die Rechnung nicht aufgeht.
„Wir sind rechnerisch noch nicht durch, möchten aber so schnell wie möglich über die Ziellinie kommen“, betont RWE-Trainer Christoph Dabrowski. Am besten gleich an diesem Samstag mit einem Sieg beim Tabellenvorletzten SV Meppen (14 Uhr/Hänsch-Arena/Magentasport).
Rot-Weiss Essen erwartet in Meppen ein heißer Tanz
Das dürfte allerdings ein heißer Tanz werden im Emsland, denn die Gastgeber greifen im Abstiegssumpf nach einem Strohhalm. Zwei Siege haben die Meppener zuletzt eingefahren und das gegen die Aufstiegskandidaten Saarbrücken (1:0) und Wehen-Wiesbaden (2:1). Das hat die Gastgeber sicherlich beflügeln, für sie zählt auch nur ein weiterer Dreier gegen RWE, zumal das Restprogramm gegen Osnabrück, Dresden und Freiburg II ein anspruchsvolles ist.
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Die Rot-Weissen wehren sich nicht nur gegen voreilige Glückwünsche zum Klassenerhalt, sondern sie sind auch entschlossen, die Saison konzentriert und möglichst erfolgreich zu beenden. „Wir haben noch einiges vor“, verspricht Drabrowski. Nun, das Finale im Verbandspokal gegen RW Oberhausen am 3. Juni (16.15 Uhr, Hafenstraße ) ist noch einmal ein Highlight, sportlich wie finanziell lukrativ, denn es geht schließlich nicht nur um Titelehren sondern auch um die Qualifikation für die Hauptrunde im DFB-Pokal.
Rot-Weiss Essen hat noch großes Ziel vor Augen
Die Liga-Auftritte sind ebenfalls kein Kür-Programm. Die Essener Spieler könnten sich zum Beispiel noch die eine oder andere Prämie sichern oder sich empfehlen für die nächste Saison - für ein Engagement an der Hafenstraße oder bei einem anderen Klub. Bei RWE wird die Personalplanung allmählich konkret, obwohl noch keine Sicherheit besteht. Aber die Entscheidung bei Felix Herzenbruch ist gefallen, da passte es ganz gut, auch gleich den Abschied von Raphael Koczor, Niklas Tarnat, Oguzhan Kefkir und Kevin Holzweiler in einem Schwung öffentlich zu machen, bevor es irgendwann sowieso durchsickert.
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„Wir haben andere, neue Ideen in der Gesamtkonstellation“, beschreibt Dabrowski. Die Rot-Weissen wollen in der kommenden Saison den nächsten Schritt machen und sich weiter in der Dritten Liga etablieren. Abstiegskampf sollte dann jedenfalls passé sein, der Blick geht definitiv nach oben - und mittelfristig noch weiter. Etwas Anderes ist den Fans auch nicht zu verkaufen. „Wir wollen aber alles gesund und nachhaltig aufbauen“, sagt Sportdirektor Christian Flüthmann. Dazu wird RWE dem Vernehmen nach zwar auch den Etat erhöhen, ein „All-in“ auf Teufel komm raus werde es aber nicht geben. Aber allein eine torgefährliche Drittliga-Offensive ist zum Discount-Preis nicht zu haben.
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Verhandlungen zwischen RWE und Torjäger Simon Engelmann dauern an
Hinter der neuen Idee, von der in letzter Zeit immer die Rede ist, verbirgt sich nichts grundlegend Neues. Die Verantwortlichen und Trainer Dabrowski haben ihre Vorstellung, wie die neue Kaderstruktur aussehen soll. Qualität, Flexibilität, Alter, Entwicklungspotenzial - all das wird auf jeder Position abgeklopft. „Es gibt viele Variablen, viele Faktoren, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen“, erklärt Flüthmann. Es ist ein komplexes System. Da gehe es auch nicht darum, einfach jung gegen alt auszutauschen. „Dann würden sich ja alle wundern, wenn wir demnächst einen älteren Spieler verpflichten sollten.“
Oder aber, wenn der 34-jährige Torjäger Simon Engelmann noch eine Saison in Essen dranhängen würde. „Wir sind in Gesprächen“, sagt Christian Flüthmann nur. Die Entscheidung sei noch immer völlig offen.