Essen. Rot-Weiss Essen zeigt beim 0:3 gegen Waldhof Mannheim eine erschreckend schwache Leistung. Das muss RWE in den letzten sechs Spielen beherzigen.
Natürlich war Rot-Weiss Essen enttäuscht, und die Fans hatten nach dem deutlichen 0:3 gegen Mannheim richtig Frust und „die Schnauze voll“. Und das auch völlig zurecht nach dieser miserablen Vorstellung. Die Kritik ist berechtigt, wenn auch sehr pauschal. Die Wut fordert einen Sündenbock. „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Und natürlich: „Dabrowski raus!“ Es geht die Angst um, dass RWE doch noch vom Abstiegsstrudel nach unten gerissen werden könnte.
Der Trainer hat es immer zu verantworten, wenn seine Mannschaft eine solche Leistung abliefert, ohne Linie und Konzept. Spielerisch ging nichts zusammen, die Rot-Weissen hatten keinen Zugriff, kein Esprit. Es lief rein gar nichts an diesem Tag. Missverständnisse, Fehlpässe, als hätte man zum ersten Mal miteinander gekickt. Aber wir befinden uns auf der Zielgerade der Saison. Da sollte man schon wissen, was der Mitspieler so vor hat und wohin er laufen muss.
Einiges lief auch gegen Rot-Weiss Essen an diesem Tag
Natürlich lief einiges gegen RWE. Die Erfahrung von Felix Bastians, der Sturm und Drang von Andreas Wiegel, die Mentalität von Felix Herzenbruch in der Abwehr, all das fehlte oder bröckelte peu-à-peu im Laufe des Spiels.
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Dass eine Abwehr mit Sponsel, Rios Alonso und Kourouma überfordert wirkt, wundert nicht. Aber auch die Routiniers Eisfeld und Fandrich enttäuschten. Der Sturm mit Berlinski und Engelmann - eine einzige Flaute.
Rot-Weiss Essen: Das war zu wenig - RWE-Spielmacher abgemeldet - Note 5
In dieser Form war es schwer gegen einen erfahrenen Aufstiegskandidaten. Beim 2:0 gegen die spielstarken Freiburger hatte der ramponierte Rasen RWE noch geholfen. Diesmal bescherte ein Platzfehler den Gastgebern das unglückliche 0:1. Ein Tor aus dem Nichts, das aber die Richtung vorgab.
Verändert hat sich die Lage nicht, es sind weiterhin fünf Punkte bis zum ersten Abstiegsplatz. Diese Ausgangsposition hat sich aber eben diese Mannschaft auch erarbeitet. RWE hat bewiesen, dass man konkurrenzfähig sein kann. Die Erwartungshaltung ist aber nach anfänglicher Demut und dem Zwischenhoch gleich wieder gestiegen. Neun Punkte Vorsprung auf die verbotene Zone waren es mal, da war im Umfeld hier und da schon gleich Entspannung und Selbstverständlichkeit spürbar. Eine Fehleinschätzung.
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Rot-Weiss Essen braucht keine Krisenstimmung, sondern Geschlossenheit
Nun also wieder Krisenstimmung. Sechs Spiele sind es noch, und da geht es auch gegen die direkte Konkurrenz Zwickau, Oldenburg und Meppen. „Es geht nur gemeinsam“, appelliert Dabrowski. „Noch ist nichts weiter passiert“, so die Durchhalteparole. „Kopf hoch und hellwach sein.“
Und der Trainer nennt zurecht die goldene Verhaltensregel im Abstiegskampf: „Geschlossenheit.“ Aber man muss definitiv auch besser spielen. Trainer und Mannschaft stehen da gemeinsam in der Verantwortung. Es beginnt die Zeit der wahren Bewährung.