Essen. Nach der 0:3-Heimpleite gegen Waldhof Mannheim fordern einige Fans von Rot-Weiss Essen die Ablösung von Trainer Dabrowski. Was er dazu sagte.
Rein tabellarisch hat sich nichts geändert. Auch nach der 0:3 (0:1)-Niederlage gegen Waldhof Mannheim beträgt der Vorsprung auf die Nichtabstiegsplätze fünf Punkte für Rot-Weiss Essen – wie vor dem 32. Spieltag. Dennoch war die Stimmung an der Hafenstraße so schlecht wie nie in dieser Saison. Der Gang vor die Westtribüne war nach Abpfiff kein leichter. Fans skandierten gar „Dabrowski raus“, zum ersten Mal bei einem Heimspiel.
Rot-Weiss Essen: Trainer Christoph Dabrowski von einigen Fans kritisiert
„Es ist immer eine Enttäuschung da, wenn man ein Heimspiel 0:3 verliert“, sagte der Trainer nach dem Spiel angesprochen auf die Rufe. „Wir sind genauso enttäuscht wie die Fans. Kritik gehört dazu.“
Seine Mannschaft befindet sich aber „in einer guten Ausgangsposition“, betonte der 44-Jährige: „Ich denke, wir haben im Abstiegskampf eine Position, die extrem viele Vorteile hat. Die Mannschaft wird sich zerreißen in den sechs Spielen.“ Dafür brauche es die volle Unterstützung aller, „wir können das nur gemeinsam schaffen“, so Christoph Dabrowski, der versprach: „Wir werden wieder aufstehen.“
Rot-Weiss Essen: Das war zu wenig - RWE-Spielmacher abgemeldet - Note 5
Waldhof ging durch Marc Schnatterer in Führung (33. Minute). Der Ball wurde abgefälscht und prallte vor Jakob Golz auf, ein Murmeltor. „Maximal unglücklich“ aus der Sicht von Dabrowski, der einen „Abnutzungskampf“ in der ersten Halbzeit sah. Mit 0:1 ging es in die Pause. „Wir haben uns einiges vorgenommen. Dann kommt der Eckball, bei dem unsere Zuordnung nicht stimmt“, ärgerte er sich. Adrian Malachowski traf (51.). Und dann war es richtig schwer für RWE.
„Was heute gefehlt hat, das war die Energie nach vorne, sich Torchancen herauszuspielen. Wir haben nicht diesen Esprit gehabt, das Stadion mitzunehmen“, kritisierte Dabrowski. Das stimmt: Nach dem 0:2-Rückstand ging kaum etwas nach vorne. Mannheim konterte durch Marten Winkler noch zum 3:0-Endstand (83.). Ein abgezockter Auftritt der Gäste.
Gegen den FSV Zwickau geht es am kommenden Sonntag für Rot-Weiss Essen weiter – mit Andreas Wiegel und Felix Bastians? Beide mussten verletzt runter. Wiegels wurde wegen einer Fußprellung ausgewechselt, bei Bastians machten die Adduktoren Probleme, wie schon in den Vorwochen. Noch offen, wie lange beide raus sein werden.
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„Wir wollen nicht jammern“, so Dabrowski. Worauf es für sein Team ankomme? „Im Kampf um den Klassenerhalt gibt es Gesetze und Regeln: Dazu gehören Geschlossenheit und dass man den Weg gemeinsam geht. Wir müssen den Fokus aufs Entscheidende legen.“ Das ist nun das Duell in Zwickau.
Christian Neidhart kennt das Umfeld bei Rot-Weiss Essen
Die Stimmungsschwankungen bei Traditionsklubs, auch Christian Neidhart kennt sie bestens, nicht nur aus seiner eigenen rot-weissen Zeit. Der Mannheimer Trainer wollte noch ein paar Worte zur Lage bei seinem Ex-Klub loswerden. Er wünsche RWE den Klassenerhalt und Dabrowski „viel Kraft und Ruhe. In den Traditionsvereinen herrscht viel Trubel. Ich glaube, dass mit uns Trainern nicht immer fair umgegangen sind. Aber das ist unser Job", holte der 54-Jährige aus. "Deshalb sind wir bei diesen Traditionsvereinen, damit müssen wir uns auseinandersetzen“
Dass Mannheim den Sieg holte, das freute ihn natürlich ungemein. An der Hafenstraße seien schon viele Mannschaften gestrauchelt, sein Waldhof nicht – damit mischt Neidhart, der nach den Mannheimer Toren übrigens nicht jubelte, weiterhin im Aufstiegsrennen mit.