Essen. Rot-Weiss Essen und Jörn Nowak gehen getrennte Wege. Wir sprachen mit Marcus Uhlig über die Hintergründe. Sucht RWE einen externen Nachfolger?
1424 Tage – so lange war Jörn Nowak als Sportdirektor bei Rot-Weiss Essen tätig. Im Mai 2019 kam er von Ligakonkurrent Rot-Weiß Oberhausen an die Hafenstraße. Nun ist Schluss: RWE und der 36-Jährige gehen ab sofort getrennte Wege. Das teilte der Klub am Donnerstagmittag mit.
„Wir sind jetzt in einer Phase der Saison, in der man einerseits zurückschaut und bewertet und andererseits nach vorne schaut und plant“, so RWE-Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig kurz nach der offiziellen Bekanntgabe der Trennung gegenüber dieser Redaktion. „Der Verein und Jörn Nowak haben festgestellt, dass es in manchen Bereichen verschiedene Meinungen und Ansichten zur Bewertung und zur zukünftigen Ausrichtung gibt. Dann ist eine Trennung folgerichtig.“
Rot-Weiss Essen: „Da kann Jörn Nowak zu Recht stolz drauf sein“
Eine Trennung, bei der kein böses Blut geflossen ist. Das machte der Verein bereits bei seiner Mitteilung deutlich, das will auch Uhlig noch einmal bekräftigen: „Ich möchte betonen, dass alles sehr vernünftig und wertschätzend abgelaufen ist“, sagt der 52-jährige Funktionär und fügt an: „Vier Jahre RWE-Sportchef – da kann Jörn Nowak zu Recht stolz drauf sein. Diese Zeit bleibt in positiver Erinnerung, wir wünschen Jörn wirklich alles Gute.“ Ein sauberer Schnitt nach vier erfolgreichen Jahren also.
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Nowak übernahm den Job von Jürgen Lucas. Im ersten Jahr wurde RWE Dritter, in der darauffolgenden Saison 2020/21 legten die Essener einen beachtlichen Lauf im DFB-Pokal hin, scheiterten erst im Viertelfinale an Holstein Kiel. RWE stand bundesweit in den Schlagzeilen – wie auch im vergangenen Sommer, als nach 14 langen Jahren NRW-Liga und Regionalliga endlich der ersehnte Aufstieg in die dritte Liga gelang. Sicherlich der größte Coup von Nowak, der das Team nach der Trennung von Christian Neidhart als Interimstrainer gemeinsam mit Vincent Wagner nach oben führte.
Flüthmann und Steegmann übernehmen den Job von Nowak
Christian Flüthmann, bisheriger Chef des Nachwuchsleistungszentrums, und Marcus Steegmann, bisheriger Chefscout, übernehmen Nowaks Aufgaben – einen externen Nachfolger sucht Rot-Weiss Essen jetzt nicht. „Christian Flüthmann und Marcus Steegmann sind top Leute, mit denen wir jetzt in die Zukunft gehen“, so Uhlig.
Flüthmann kam im Frühjahr 2021 ins NLZ von RWE, war davor bei Eintracht Braunschweig und Norwich City tätig. Steegmann war erst Anfang des Monats von Liga-Rivale Viktoria Köln nach Essen gewechselt. Seit 2018 war er in der Domstadt – mit der Viktoria stieg er in die dritte Liga auf und etablierte sie dort. Eine Aufgabe, die er jetzt in Essen vor sich hat.