Essen. Rot-Weiss Essen hat in der 3. Liga die nächste Pleite kassiert. Gegen Ex-Trainer Christian Neidhart und Waldhof Mannheim stand es am Ende 0:3.
„Wir haben die Schnauze“, skandierte die West-Tribüne, „Dabrowski raus“, war auch zu hören. Gerade hatte Marten Winkler mit einem satten Schuss ins kurze Eck das 3:0 für Waldhof Mannheim erzielt. Natürlich die Entscheidung, denn schon zuvor hatte Rot-Weiss Essen recht wenig zustande gebracht. Und der Endstand. Die Essener unterlagen nach einer schwachen Leistung deutlich, wobei Mannheim eine solide Leistung reichte.
Das Theater um die Trennung von Sportdirektor Jörn Nowak unter Woche ist abgehakt, das Sportliche stand wieder im Scheinwerferlicht an der Hafenstraße. Rot-Weiss gegen Mannheim, ein Duell mit pikanter Note. Die Gäste standen im Aufstiegskampf unter Druck, RWE braucht noch ein paar Punkte für den Klassenerhalt. Und Waldhof-Coach Christian Neidhart hatte nun mal auch eine gute Zeit in Essen, bis er im Vorjahr zwei Spieltage vor dem Aufstieg bei RWE aussortiert worden war.
Rot-Weiss Essen: Dabrowski musste seine Mannschaft umbauen
Nun also das zweite Wiedersehen in dieser Saison in der Dritten Liga. Beim ersten hatten die Rot-Weissen überraschend gegen die überaus heimstarken Mannheimer mit 2:1 gewonnen. Mannheim wirkte wohl auch deshalb von Beginn an entschlossen, die Schmach der Hinrunde zu tilgen. Doch die Partie pendelte sich recht flott ein, so dass sie ereignislos und ohne Aufreger dahinplätscherte. Grauer Drittliga-Alltag: umkämpftes Mittelfeld, Fehler auf beiden Seiten, Torraum-Szenen gab sich keine.
Rot-Weiss Essen: Die Stimmung kippt - Dabrowski sieht "gute Ausgangsposition"
RWE-Trainer Christoph Dabrowski hatte notgedrungen seine Mannschaft ändern müssen, die Wechsel waren nur logisch. Für den rot-gesperrten Björn Rother kam Niklas Tarnat ins Team, Felix Bastians ersetzte den gelb-gesperrten Namensvetter Felix Herzenbruch eins zu eins.
Nach 25. Minuten ging der Puls dann erstmals hoch. Ron Berlinski nahm den langen Ball von Kefkir aus der Drehung, Mannheims Keeper Bartels lenkte den Ball mit den Fingerspitzen zu Simon Engelmann, dessen Versuch aus zehn Metern im letzten Moment abgeblockt wurde.
Fünf Minuten später knallte Berlinski die Kugel etwa zwei Meter über den gegnerischen Kasten. Guter Schuss, wenigstens was.
Golz macht beim 0:1 keine gute Figur
Doch aus dem Nichts dann im Gegenzug die Mannheimer Führung. Martinovic passte bei einem Konter den Ball quer auf Schnatterer. Römling war zwar bei ihm, dennoch kam der Routinier zum Abschluss. Der Ball wurde abgefälscht, tickte vor RWE-Keeper Jakob Golz auf und sprang über ihn hinweg ins Netz zum 0:1 (31.). Da machte auch Golz keine glückliche Figur.
RWE musste zur Pause erneut wechseln und ließ Qualität und Erfahrung in der Kabine. Zuvor war bereits Andreas Wiegel verletzt ausgeschieden, zur Pause blieb Bastians in der Kabine und wurde vom jungen Mustafa Kourouma ersetzt.
Kefkirs Freistoß (48.), den Keeper Bartels entschärfte, war die Ouvertüre in Hälfte zwei, doch die besseren Chancen sollte Mannheim besitzen. Winkler setzte einen Kopfball vorbei (58.).
Wechsel von Dabrowski gehen nicht auf
Vielleicht war es eine Folge dieser Schwächung, der fehlenden Qualität und mangelnden Erfahrung in der Essener Deckung. Nach einer gegnerischen Ecke waren die Rot-Weissen ganz schlecht sortiert, und Adrian Malachowski hämmerte den Ball unbewacht volley unter die Latte zum 2:0 (52.).
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Die Gastgeber hatten keine Idee, kaum Spielaufbau, keine Durchschlagskraft, keine Chancen. Trainer Dabrowski reagierte und brachte Geschwindigkeit mit Isaiah Young und Lawrence Ennali. Doch das machte sich kaum bemerkbar. Zum Glück der Gastgeber spielte Mannheim die Konter mitunter schlampig aus. Für einen Aufstiegskandidaten war es unterm Strich auch mager, was Mannheim bot. Aber es hat ja gereicht.
Hier gibt es den Live-Ticker der Partie Rot-Weiss Essen gegen Waldhof Mannheim zum Nachlesen
Rot-Weiss Essen - Mannheim
So spielten beide Teams
Essen: 1 Golz - 23 Alonso, 4 Bastians (46. Kourouma), 2 Römling (60. Ennali) - 7 Wiegel (33. Sponsel), 5 Fandrich, 31 Tarnat, 38 Kefkir (76. Niemeyer) - 32 Eisfeld (60. Young) - 11 Engelmann, 9 Berlinski. - Trainer: Dabrowski
Mannheim: 23 Bartels - 18 Jans, 3 Riedel, 4 Malachowski, 21 Rossipal - 13 Schnatterer, 9 Bahn, 8 Wagner, 22 Winkler - 10 Sohm, 11 Martinovic. - Trainer: Neidhart
Tore: 0:1 Schnatterer (31.), 0:2 Malachowski (52.), 0:3 Winkler (84.).
Zuschauer: 17.077.
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Hamburg)