Essen. Rot-Weiss Essen und Christoph Dabrowski können nach dem 2:0 gegen Freiburg durchatmen. RWE-Boss Marcus Uhlig wendet sich an die Kritiker.

Welch eine Woche für Rot-Weiss Essen: Niederlage gegen Wehen-Wiesbaden, Einzug ins Pokalfinale in Bocholt (6:5 nach Elfmeterschießen) mit anschließendem Rassismus-Eklat im Gästeblock, „Trainer raus“-Rufe – und nun der befreiende 2:0 (1:0)-Sieg gegen Freiburgs U23. Marcus Uhlig, der RWE-Vorstandsvorsitzende, atmete tief durch – und wollte noch etwas loswerden.

Rot-Weiss Essen: Sprechchöre für Lawrence Ennali

„Wir gewinnen das Halbfinale, aber kaum ein Sieg hat sich schlechter angefühlt. Wir haben die Thematik mit den rassistischen Beleidigungen, den „Dabrowski raus“-Rufen“, sagte Uhlig. „Was dann heute passiert ist, war die gute Seite von Rot-Weiss Essen. Das Stadion hat überragend reagiert.“ Es gab Sprechchöre für Lawrence Ennali, der in Bocholt eben rassistisch beleidigt wurde. Und nach dem Abpfiff feierten die knapp 14.000 Zuschauer den Sieg.

RWE-Boss Marcu Uhlig lobte die Fans von Rot-Weiss Essen und Trainer Christoph Dabrowski.
RWE-Boss Marcu Uhlig lobte die Fans von Rot-Weiss Essen und Trainer Christoph Dabrowski. © ffs | Thorsten Tillmann

„Das hat gezeigt, dass die Anzahl der vernünftigen Leute viel, viel größer ist als die Anzahl der ganz wenigen Vollidioten, die aber dafür sorgen, dass so ein Thema über Tage wabert“, betonte Uhlig mit Bezug auf den beschämenden Rassismus-Vorfall.

Und auch zur Trainerthematik wollte sich Uhlig noch einmal äußern. „Seitdem er hier ist, macht er einen extrem guten Job“, so der 52-Jährige über Dabrowski. „Er ist der Erste, der jeden Tag kommt und der Letzte, der geht. Er hängt sich voll rein mit seinem Trainerteam.“

Rot-Weiss Essen schwimmt sich frei - dieser Spieler zeigt es allen

Und weiter: „Aber die Mannschaft und das Trainerteam haben mit dem Sieg gezeigt, was es bringt, wenn der Inner circle zusammenhält.“ In jenem „Inner circle“ bei RWE sei man sich die ganze Zeit darüber klar gewesen, dass Dabrowski der richtige Trainer ist. Das Ergebnis gegen Freiburg habe dies nach außen verstärkt. Das freute Uhlig ungemein für den 44-jährigen Coach. „Ich hoffe, dass die Trainerdiskussion, die wir nie geführt haben, damit beendet ist“, fügte der RWE-Vorsitzende an.

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Uhlig könne die Angst verstehen, die im Umfeld grassierte. „Wir sind bei Rot-Weiss Essen und kennen die Selbstzerfleischungstendenzen. Wie viel das bringt, nämlich null, hat man heute gesehen. Wir gehen einfach positiv aus diesem Spiel heraus. Nach einer Mentalitätsleistung hat die Mannschaft gewonnen.“