Essen. Rot-Weiss Essen hat seinen Negativlauf in der 3. Liga beendet. In einer Regenschlacht schlägt RWE den SC Freiburg II mit 2:0 (1:0).
Befreiungsschlag für Rot-Weiss Essen! 2:0 (1:0) siegte das Team von Trainer Christoph Dabrowski nach einer Regenschlacht gegen den Tabellenzweiten SC Freiburg U23 und kann den nächsten Wochen wieder entspannter entgegen blicken. Nach den anstrengenden 120 Pokalminuten von Bocholt zeigten die Rot-Weissen auf dem tiefen Morast eine große Energieleistung.
Vor dem Anpfiff musste die hintere Reihe neu geordnet werden, ohne Andreas Wiegel (gesperrt) und Felix Bastians (Adduktoren) gab es größere Umbauarbeiten: Felix Herzenbruch und Rios Alonso rückten in die Innenverteidigung, die Außen bekleideten Meiko Sponsel und Moritz Römling, der erste Einsatz der Bochumer Leihgabe seit dem Osnabrück-Spiel im September. Kein Platz dagegen für Nachwuchsmann Mustafa Kourouma, mit dem viele gerechnet hatten.
Rot-Weiss Essen gegen SC Freiburg II: Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen
RWE - SC Freiburg II: 2:0
Dann konnte der Wasserball auf grünem Untergrund beginnen. Wer gehofft hatte, die technische Überlegenheit der Freiburger Gäste würde dadurch aufgehoben, der sah sich in der Anfangsphase getäuscht. Es spielte nur die U23, die mit kurzen Querpässen im Mittelfeld klug ihre Angriffe einleiteten, während es die Essener meist mit langen Bällen versuchten.
Erste Aufregung nach 12 Minuten, als RWE die Kugel nicht aus dem Strafraum bekam, Julian Stark aber nur den Innenpfosten traf. Freiburg ließ nicht locker, nach Ecke köpfte Vincent Vermeij in Rücklage drüber. Und als der auffällige Jordy Makengo auf rechts durchbrach, klärte Kapitän Herzenbruch auf der Linie (22.).
Nur ganz allmählich bekamen die Platzherren das Spielgeschehen in die gegnerische Hälfte verlagert. Den ersten Schuss aufs SC-Tor gab Oguzhan Kefkir nach 27 Minuten bei einem Freistoß ab – hoch hinaus auf die leeren Ränge.
Rot-Weiss Essen: Eisfeld vergibt die erste Großchance
Eine Minute später mussten die Essener dagegen einfach in Führung gehen: Kefkir hatte geflankt, Berlinski war bedrängt vorbeigerutscht, dahinter fiel Thomas Eisfeld fünf Meter vor dem Tor die Kugel vor die Füße. Statt kompromisslos abzuschließen, versuchte er noch, einen Verteidiger aussteigen zu lassen und blieb hängen. Was hatte der Routinier sich dabei nur gedacht?
Dennoch hatte die Riesenchance den Essenern trotzdem Mut gemacht, die Partie war nun ausgeglichen. Und sie erlebte noch eine Führung vor der Pause: Berlinski drang in den Strafraum ein, hakelte mit Makengo. Schiedsrichter Cristian Ballweg war sich unsicher, doch der Assistent zeigte Richtung Punkt. Simon Engelmann trat an, Torhüter Noah Atubolu ließ nach vorne abklatschen, und der Torjäger nutzte seine zweite Chance: 1:0 – Durchatmen zur Pause.
Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- Rot-Weiss Essen: Dabrowski zu „Trainer raus“-Rufen: „Fühlt sich nicht gut an“.
- Rassismus bei RWE: Fanforscher – „Auch Mannschaft ist gefordert“.
- RWE: Dabrowski über Ennali und Fan-Beleidigungen.
In der Halbzeit wurde von oben noch einmal „gewässert“, der Streifen vor der Haupttribüne verwandelte sich immer mehr zu einer Seenplatte. Aber es wurde weitergespielt und bald darauf erneut gejubelt: Getümmel im Strafraum, viele Abwehrbeine verhinderten Engelmanns Einschuss, Alonsos Schuss wurde abgeblockt – aber der Ball flipperte immer noch umher.
Rot-Weiss Essen schwimmt sich frei - dieser Spieler zeigt es allen
Dann landete er vor den Füßen Berlinskis, und der fackelte nicht lange: Sein gefühlvoller Schlenzer landete genau im linken Winkel: 2:0 (49.) – was für eine Steilvorlage für den weiteren Spielverlauf!
Jetzt fielen die taktischen Zwänge, Freiburg machte auf, RWE lauerte mit langen Bällen auf Konter. Fast hätte Kefkir das beruhigende 3:0 besorgt, doch sein 25-Meter-Schuss nach Balleroberung klatschte nur auf die Latte (64.).
Rot-Weiss Essen liefert einen großen Kampf
Auf der Gegenseite kamen die Freiburger dem Anschlusstor aber auch sehr nah. Beim 22-Meter-Schuss von Engelhardt musste RWE-Torhüter Golz schon beide Fäuste ausfahren. Und als Vermeij nach 66 Minuten flach ansetzte, schauten alle nur hinterher, wie der Ball knapp am linken Pfosten vorbeistrich.
Und es wurde gefightet, allen voran Berlinski, der sich mit Wonne in die Matsche schmiss und vieles weggrätschte, sehr zur Freude der Fans – Hafenstraße pur! Und dann durfte gefeiert werden!
Rot-Weiss Essen – SC Freiburg U23 2:0 (1:0)
RWE: Golz, Römling, Herzenbruch, Rios Alonso, Sponsel, Rother, Fandrich (89. Kourouma), Eisfeld (72. Plechaty), Kefkir (72. Young), Engelmann (87. Müsel), Berlinski (72. Young).
Tore: 1:0 Engelmann (43./FE), 2:0 Berlinski (50.)
Zuschauer: 14.177