Essen. Rot-Weiss Essens Lawrence Ennali wurde in Bocholt beleidigt – er weinte. Christoph Dabrowski äußert sich zu den Vorkommnissen im Gästeblock.

Im Zuge des Niederrheinpokalspiels kam es zu unschönen Szenen im Gästeblock. Fans von Rot-Weiss Essen haben Spieler beleidigt, sogar rassistisch, wie der Verein im Nachgang mitteilte. RWE distanzierte sich von den Vorfällen.

Rot-Weiss Essen: Rassismus-Eklat in Bocholt

„Ich habe hautnah miterlebt wie Lawrence Ennali beleidigt wurde und auch geweint hat. Da tut der Junge einem natürlich mega leid“, sagte Bocholts Kevin Grund einen Tag später – ein Satz, der schockiert.

Wie ging es dem 21-jährigen Ennali? Welche Spuren haben diese Vorfälle in der Mannschaft hinterlassen? Und wie war die Stimmung nach dem Finaleinzug in er Kabine? Dabrowski antwortete auf der Pressekonferenz vor dem Duell gegen Freiburgs U23 (Sa., 14 Uhr/Stadion an der Hafenstraße/Magentasport).

Rot-Weiss Essen: Dabrowski spricht über Ennali

„Ich habe es nur nach dem Spiel wahrgenommen und mit dem Spieler gesprochen“, sagte der Trainer. „Der Verein hat Stellung dazu bezogen und ich distanziere mich auch komplett davon. Kritik ist Teil des Spiels und gehört dazu.“ Sie dürfe sich aber nicht auf persönlicher Ebene oder rassistisch äußern, betonte Dabrowski.

Er sei froh, dass Ennali seinen Versuch im entscheidenden Elfmeterschießen verwandelt hat. Das spreche dafür, dass der Offensivspieler in einer stabilen Verfassung sei, weil sich das für den Jungen nicht gut angefühlt habe, so Dabrowski.

Das Halbfinale am Dienstag sei ein Kraftakt für das Team gewesen: Pokalspiel, Elfmeterschießen, Reaktion der Fans. „Dementsprechend hat sich das nicht nach einem wirklichen Pokalfinal-Einzug angefühlt“, gestand Dabrowski, dessen Mannschaft sich am Mittwoch regenerierte und nicht traf.

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Rot-Weiss Essen: Dabrowski übt Kritik

Beim Training am Donnerstag werde er noch mal mit den Akteuren über das Spiel in Bocholt reden. „Es war ab der zweiten Halbzeit bis zur Verlängerung keine ausreichende Leistung in den Bereichen, die notwendig sind: Körpersprache, defensive Stabilität, Souveränität. Wir sind mit einem sehr blauen Auge davon gekommen, aber trotzdem glücklich, im Finale zu stehen“, so Dabrowski.

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