Essen. Der 2:0-Sieg über Freiburg II hatte auf Rot-Weiss Essen eine befreiende Wirkung. Marcus Uhlig stellt sich vor seinen Trainer. Ein Kommentar.
Allgemeines Aufatmen an der Hafenstraße, die Mannschaft, so RWE-Trainer Christoph Dabrowski, wäre diesmal mit einem „Ziegelstein im Rucksack“ aufgelaufen nach den letzten Wochen. In der zweiten Halbzeit gegen den SC Freiburg, spätestens bei Abpfiff, konnte man ihn plumpsen hören. Dieser 2:0-Sieg über den Tabellenzweiten hatte befreiende Wirkung, der die Rot-Weissen noch durch die Endphase dieser Aufstiegssaison tragen sollte.
Rot-Weiss Essen zeigt große Regenschlacht
Große Regenschlachten hat es schon einige gegeben in den letzten Jahrzehnten, von einem historischen Fight gegen Eintracht Frankfurt (6:3) in den Siebzigern schwärmen die älteren RWE-Fans noch heute. „Dem Fritz sein Wetter“ hieß es früher am Lauterer Betzenberg. Das kübelweise Nass an diesem Samstagnachmittag ist ab sofort „Herzenbruch und Berlinski ihr“-Wetter im Stadion an der Hafenstraße. Es ist nicht bekannt, ob diese beiden RWE-Strategen früher als Kinder gern im Matsch gespielt haben - aber der Verdacht liegt nahe. Wie beide auf dem morastigen Boden sich in die Zweikämpfe warfen, das wirkte wie eine Fangopackung.
Rot-Weiss Essen schwimmt sich frei - dieser Spieler zeigt es allen
Vor der kämpferischen und athletischen Leistung der Rot-Weissen kann man im Nachgang der anstrengenden 120 Pokalminuten in Bocholt nur seinen Hut ziehen. Das Team zog sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf - in jeder Hinsicht.
Konkurrenz spielte diesmal für Rot-Weiss Essen
Zwar ist die magische 40er Marke noch ein paar Pünktchen entfernt, aber das Polster zum ersten Abstiegsplatz ist wieder etwas beruhigend, zumal auch die Konkurrenz an diesem Tag nach langer Zeit mal wieder für RWE spielte.
Es war eine anstrengende Woche für Rot-Weiss, die Heimpleite gegen Wehen, das rumpelige Weiterkommen im Niederrheinpokal, die rassistischen Beleidigungen aus der eigenen Fankurve und die „Dabro-Raus-Rufe“, da fühlte sich gar Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig verpflichtet, ein Statement vor den versammelten Medien abzugeben. Es fielen derbe Sätze und Uhlig hielt ein flammendes Plädoyer für den Trainer.
Rot-Weiss Essen: Felix Herzenbruch fand die richtigen Worte
Die reflexartigen Trainer-Raus-Rufe wird aber auch der Vorsitzende in Zukunft nicht verhindern können, egal, wer da auf dem Stuhl Platz nimmt, sie sind fast so alt wie der Verein. Ersatz-Kapitän Felix Herzenbruch fand die richtigen Worte: „Wenn man hier verliert, dann ist man nicht so schlecht, wie man gemacht wird. Wenn man gewinnt, aber auch nicht so gut, wie man gefeiert wird.“
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Grautöne gibt es bei RWE nicht
Wer bei RWE unterschreibt, muss damit leben, Grautöne gibt es hier nicht. Es ist in die DNA dieses positiv verrückten Vereins eingeschrieben, wenn der Vorsitzende sich dagegen wehrt, kämpft er gegen Windmühlen.
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