Aue. Rot-Weiss Essen kassiert bei Erzgebirge Aue eine 1:2 (0:2)-Niederlage. Zwei strittige Elfmeter sorgen auf RWE-Seite für Verärgerung.
Rot-Weiss Essen hatte beim FC Erzgebirge Aue den Ausgleich auf dem Fuß, doch der eingewechselte Lawrence Ennali vergab in der Nachspielzeit auch die letzte gute Chance, als er von der Strafraumgrenze zu kraftlos abschloss. Es war die letzte Aktion, die Essener 1:2 (0:2)-Niederlage war vor gut 7000 Zuschauern besiegelt.
Rot-Weiss Essen hadert mit Elfmeter-Entscheidung
„Ich denke, wir hätten aufgrund der zweiten Halbzeit mehr verdient gehabt“, sagte Sportdirektor Jörn Nowak. „Es ist schon bitter, wenn man sieht, wie wir hier in Rückstand geraten. Die Elfmetersituationen waren mindestens fragwürdig.“
Zwei Aktionen waren es in der chancenarmen ersten Hälfte, die Aue den Vorteil brachten und noch lange nach dem Schlusspfiff diskutiert wurden. Auch von RWE-Trainer Christoph Dabrowski, der im Interview bei Magenta TV kochte: "Ich möchte nicht wieder über den Schiedsrichter diskutieren. Vor ein paar Wochen habe ich mich schon aufgeregt und ein bisschen Dampf abgelassen."
Elfmeter zum 1:0 für Aue "mindestens fragwürdig"
Diee Szene vor dem 0:1 aus Essener Sicht wollte der Fußballlehrer dann doch nicht unkommentiert lassen: "Verraten Sie mir hier, wo das ein Elfmeter ist? Der Schiedsrichter steht fünf Meter daneben, aber eigentlich sage ich jetzt schon wieder zu viel. Der Schiedsrichter sitzt wieder in der Kabine und entschuldigt sich für irgendwas. Ich bin es leid."
Als ausgerechnet der ehemalige Auer-Spieler Clemens Fandrich gegen Dimitrij Nazarov im Essener Strafraum klärte, knickte Nazarov schon vorher weg. „Mindestens fragwürdig“, fand auch Nowak. Tenor: Keine Berührung, Nazarov machte es clever, der Elfmeter ein Witz. Nazarov traf vom Punkt dann auch humorlos zum 1:0 (22.).
Als Marvin Stefaniak aus 18 Metern abzog, drehte sich Rios Alonso weg, berührte den Ball aber mit dem Arm. Wieder Elfmeter, wieder blieb Nazarov cool und besorgte das 2:0 (30.) vom Punkt. Kann man geben, allein schon, weil die Handspiel-Auslegung im Allgemeinen oft genug einem Überraschungs-Ei gleicht.
„Das waren 50:50 Entscheidungen“, findet Nowak. Genauso wie die Situation, als Isi Young im gegnerischen Strafraum von Sam Francis Schreck bedrängt wurde (38.) und zu Fall kam. Elfmeter? Nein, diesmal blieb der Pfiff aus (38.).
Mehr News und Infos zu Rot-Weiss Essen
- Kommentar: Warum die Schiedsrichter bei Rot-Weiss Essen zum Dauerthema werden
- Rot-Weiss Essen: Kein Comeback von Torjäger Simon Engelmann
- So stellt sich Plechaty die Zukunft bei Rot-Weiss Essen vor
- Rot-Weiss Essen: Talk mit Kapitän Felix Bastians – RWE „mein letzter Verein“
Nowak regte sich darüber derart an der Außenlinie auf, dass ihm der Schiedsrichter aus der Ferne die Gelbe Karte zeigte. „Es waren ziemlich strittige Szenen, und wenn der Schiedsrichter so etwas auf der anderen Seite nicht pfeift, dann fehlt mir die klare Linie. Das ist das, worüber ich mich aufgeregt habe. Aber Emotionen sind anscheinend nicht erlaubt. Nur irgendwann läppern sich die Fehlentscheidung. Das gleicht sich zwar im Laufe der Saison aus, aber so etwas gehört in einem solchen Spiel auch dazu, dass man, wenn man sich benachteiligt fühlt, ein paar Emotionen rauslassen kann.“
Chancenverwertung das Manko von Rot-Weiss Essen
Trotz der strittigen Szenen hatte Rot-Weiss Essen in einer starken zweiten Halbzeit noch genug Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen. Wofür auch die eingewechselten Ron Berlinski und Thomas Eisfeld verantwortlich zeigten, die für deutlich mehr Schwung sorgten. „Da müssen wir ein zielstrebiger sein und mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zeigen“, kritisierte Jörn Nowak. „Wir brauchen zu viele Chancen, um ein Tor zu machen.“ Für dieses Manko ist dann allerdings RWE wieder ganz allein verantwortlich.