Aue. Rot-Weiss Essen muss in der 3. Liga einen Rückschlag hinnehmen. Bei Erzgebirge Aue gab es am Samstag eine vermeidbare 1:2 (0:2)-Niederlage.

Glückauf – nicht für Rot-Weiss Essen. Nach einer schwachen ersten Hälfte lag RWE beim FC Erzgebirge Aue mit 0:2 hinten durch zwei Elfmeter. In Hälfte zwei spielten dann nur noch die Rot-Weissen, waren die klar bessere, druckvollere Mannschaft. Doch am Ende hieß es 1:2, die dritte Niederlage für die Essener in diesem Jahr.

Erzgebirge Aue gegen Rot-Weiss Essen. Hier geht es zum Live-Ticker:

Erzgebirge Aue - RWE 2:1

„Es wird ungemütlich“, hatte RWE-Trainer Christoph Dabrowski prophezeit. Die äußeren Bedingungen im Lößnitztal waren es auf jeden Fall. Dauerregen, Schneefall. Aber die Gastgeber im Erzgebirge sind für solche Fälle gerüstet, schließlich tummelten sie sich in der Vorsaison ja noch in der 2. Bundesliga und haben natürlich auch eine Rasenheizung.

Es sollte kein unbeschwerter Wochenendausflug werden. Im Erzgebirge war harte Arbeit angesagt für diese beide Traditionsclubs wie schon das Hinspiel an der Hafenstraße zeigte, das RWE damals knapp mit 2:1 gewonnen hatte. Aue ist im Aufwind und war nach der schmerzhaften und unglücklichen 0:1-Niederlage im Sachsen-Derby gegen Dynamo Dresden gereizt.

Gelungenes Comeback: Ex-MSV-Trainer Pavel Dotchev stand erstmals wieder beim FC Erzgebirge Aue an der Linie und freute sich über einen 2:1-Sieg in Ingolstadt.
Gelungenes Comeback: Ex-MSV-Trainer Pavel Dotchev stand erstmals wieder beim FC Erzgebirge Aue an der Linie und freute sich über einen 2:1-Sieg in Ingolstadt. © Getty Images | Christian Kaspar-Bartke

Unbequem wolle man sein, kündigte Dabrowski an - passend zum Wetter. Er änderte seine Formation im Vergleich zum Bayreuth-Spiel vor einer Woche auf zwei Positionen geändert. Dass Clemens Fandrich beginnen würde, deutete sich schon unter der Woche an. Das Erzgebirgsstadion ist schließlich sein ehemaliges „Wohnzimmer“. 185 Spiele bestritt der zweitliga-erfahrene Mittelfeldspieler für die Sachsen, bevor er zu dieser Saison nach Essen gewechselt ist. „Er kennt sich dort gut aus“, hatte Dabrowski gesagt. Für ihn musste Thomas Eisfeld auf die Bank.

Rot-Weiss Essen ohne Kontrolle im Aufbau

Dort saß auch der offensive Kevin Holzweiler, für ihn spielte Oguzhan Kefkir von Beginn an. Er bringt die Physis mit auf dem tiefen Rasen und ist der Spezialist für Standardsituationen. Isaiah Young spielte diesmal auf Außen, Torben Müsel rückte in die Angriffszentrale.

Die Eröffnung spiegelte die Tabellensituation. Wirkliche Vorteile konnte sich keine Mannschaft erspielen. Der Hausherr versuchte das Spiel zu machen, Rot-Weiss stand gut, bekam aber keinen richtigen Zugriff im Mittelfeld, konnte nicht kontrolliert aufbauen, sondern verlor den Ball schnell wieder.

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Nach einer unglücklichen Abwehraktion von Rios Alonso kam der Auer Nazarov im Essener Strafraum an den Ball, Fandrich versuchte die Situation zu klären. Nazarov knickte weg, Schiedsrichter Bauer sah einen Kontakt und zeigte auf den Punkt. Elfmeter. Nazarov verwandelte sicher zum 1:0 (22.).

Dann die nächste unglückliche Szene: Stefaniak zog ab aus 18 Metern, Rios Alonso drehte sich weg, berührte den Ball aber mit dem Arm. Erneut Elfmeter. Die Rot-Weissen schüttelten nur ungläubig den Kopf. Wieder blieb Nazarov cool und besorgte das 2:0 (30.) vom Punkt.

Rot-Weiss Essen erhält keinen Elfmeter

Doch Rot-Weiss gab sich nicht auf und hatte wenig später erneut Grund, zu reklamieren. Young fiel im Auer Strafraum, Schreck war dicht hinter ihm. Elfmeter? Nein, diesmal kein Pfiff (38.). Mindestens zweifelhaft diese Entscheidung.

Natürlich war Aue nun am Drücker, die Essener Abwehr hatte Mühe, die Übersicht zu behalten. Torhüter Golz lenkte einen Ball des rührigen Stefaniak mit den Fingerspitzen zur Ecke (34.).

Aber RWE setzte nach. Torben Müsel setzte Harenbrock in Szene, der in die Tiefe gestartet war, aber aus spitzem Winkel an Torwart Männel scheiterte (43.). Dann bekam Björn Rother den Ball von Kefkir aufgelegt, der Abschluss geriet allerdings zu schwach, genau in die Arme von Männel (44.).

Rot-Weiss Essen macht in der Schlussphase viel Druck

In Ron Berlinski und Thomas Eisfeld wechselte Dabrowski zwei Offensive ein. Und RWE machte Druck, drängte Aue in die deren Hälfte. Noch war die Parte nicht verloren. Kefkirs Schuss, er stand völlig frei an der Strafraumgrenze, wurde im letzten Moment zur Ecke abgeblockt (58.). Das hätte der Anschlusstreffer sein müssen.

Natürlich war RWE nun auch anfällig für Konter. Keeper Golz blieb aufmerksam, klärte reaktionsschnell mit dem Fuß gegen Gorzel (62.) und entschärfte später einen Gewaltschuss mit Nazarov (71.).

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Jetzt aber war Feuer im Essener Spiel. Als Müsel mit viel Überblick einen Querpass spielte, legte Wiegel ab auf Eisfeld, der sehenswert abschloss zum 1:2 (66.). Dann scheiterte Berlinski an Keeper Männel, der gut reagierte (73.). Lawrence Ennali prüfte den Auer Schlussmann aus der Distanz (84.), der Mühe hatte. Essen drückte und drängte. Der verdiente Ausgleich indes fiel nicht.

FC Erzgebirge Aue – Rot-Weiss Essen 2:1 (2:0)

RWE: Golz – Wiegel, Rios Alonso, Herzenbruch, Bastians – Rother, Fandrich (46. Eisfeld) – Young (67. Plechaty), Harenbrock (46. Berlinski), Kefkir (67. Niemeyer/81. Ennali) – Müsel.

Schiedsrichter: Tom Brauer.

Tore: 1:0 Nazarov (22., FE), 2:0 Nazarov (30. HE), 2:1 Eisfeld (66.).