Essen. José-Enrique Rios Alonso hat sich bei Rot-Weiss Essen festgespielt, auch Oguzhan Kefkir ist gesetzt. Was macht beide so stark? Eine Datenanalyse.
Am siebten Spieltag war es soweit: José-Enrique Rios Alonso rutschte ins Startaufgebot von Rot-Weiss Essen. 2:1 siegte RWE gegen Erzgebirge Aue, der 22-Jährige erzielte auch noch das Siegtor. Ein Drittliga-Startelfdebüt wie gemalt. Rios Alonso ist seitdem nicht mehr wegzudenken in der Innenverteidigung des Drittligisten. Er hat sich festgespielt, seinen Stammplatz sicher. Und das zurecht.
Das zeigen die Daten, die wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner „Createfootball“ analysiert haben. Nachdem Trainer Christoph Dabrowski ihm das Vertrauen schenkte, steht die rot-weisse Abwehr stabiler. 86,5 Prozent seiner Defensivduelle hat Rios Alonso in den ersten sechs Partien, in denen er startete, gewonnen. Zum Vergleich: Felix Bastians, der zu Saisonbeginn in der Mitte gespielt hatte, inzwischen aber als Linksverteidiger eingesetzt wird, brachte es auf einen Wert 74,7 Prozent.
Rot-Weiss Essen: Rios Alonso gewinnt viele Bälle
Rios Alonso gewann den Ball zudem häufiger als Bastians. Der hingegen konnte mehr Luftzweikämpfe für sich gewinnen, was auch nicht verwundert: Der 34-Jährige ist sechs Zentimeter größer (1,88 Meter) als Rios Alonso. Vieles macht der Deutsch-Spanier mit seinem Stellungsspiel wett. Denn wie die Daten belegen, fing Rios Alonso den Ball häufiger ab – er antizipiert besser als Bastians.
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Wie das gesamte Team spielt auch der aus Stuttgart gekommene Verteidiger verstärkt lange Bälle nach vorne. 3,7 waren es pro Spiel im Schnitt – und auch ein anderer Essener, der zunächst nur auf der Bank saß, half seinem Team nach dem verkorksten Saisonstart immens weiter: Oguzhan Kefkir.
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Als Linksaußen ist er neben Simon Engelmann derjenige Spieler, der am meisten Chancen kreiert hat. Kefkir wirkte deutlich zielgerichteter in seinen Aktionen im Vergleich zu Isaiah Young, den er zeitweise aus dem ersten Aufgebot verdrängte. Kefkir sucht nicht so viele Eins-gegen-eins-Duelle wie Young, beide sind schlicht andere Spielertypen. So ging Kefkir im Schnitt in 3,3 Dribblings pro Spiel, Young in 7,4.
RWE-Flügelspieler Kefkir schießt häufiger als Young
Kefkir schlägt dabei deutlich mehr und präzisere Flanken, schließt häufiger selbst ab, setzt aber auch seine Mitspieler öfters in Szene. Auffällig: Young hatte in den ersten zwölf Spielen 0,8 Schüsse pro Spiel abgegeben, Kefkir hingegen 2,3.
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Nun geht es gegen den FSV Zwickau, eine „robuste und zweikampfstarke Mannschaft“, sagt Christoph Trainer Dabrowski. Die härtere Gangart würde, so die Daten von „Createfootball“, eher Kefkir entgegenkommen.
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Doch zuletzt, beim 2:1-Sieg in Mannheim, spielten beide Flügelstürmer – Kefkir und Young – gemeinsam von Beginn an. Lawrence Ennali nahm dafür auf der Bank platz. Fraglich, ob Dabrowski im Heimspiel von Rot-Weiss Essen gegen Zwickau daran etwas ändert.