Essen. Das war knapp: Im Elfmeterschießen hat sich Rot-Weiss Essen beim ETB Schwarz-Weiß durchgesetzt. Wie die Trainer das Niederrheinpokalduell sahen.

Es ist noch mal gut gegangen, mit Ach und Krach für den Drittligisten. Rot-Weiss Essen hat sich am am Dienstagabend im Niederrheinpokalachtelfinale gegen den Oberligisten ETB Schwarz-Weiß durchgesetzt – mit 7:5 (3:3) im Elfmeterschießen.

Christoph Dabrowski wollte gar nicht drumherum reden. „Wir sind der glückliche Sieger“, sagte der RWE-Trainer kurz nach der Partie. Dabei fing doch alles so gut an für seine Elf. Lawrence Ennali erzielte zwei Tore, dann traf auch Ron Berlinski – 3:0 nach 30 Minuten. Hatte am Uhlenkrug wirklich jemand von einer Überraschung geträumt?

ETB Schwarz-Weiß – Rot-Weiss Essen: Apfeld korrigiert seine Entscheidung

Doch dann stellte Rot-Weiss das Fußballspielen ein. Der ETB kam plötzlich – das lag auch an einer Umstellung. „Ich muss mir die Schuld geben, ich habe die falsche Entscheidung getroffen“, sagte Schwarz-Weiß-Trainer Damian Apfeld und spielte auf die Fünferkette an, mit der er startete. Im 4-2-3-1-System lief es besser, und wie.

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Nach dem 0:3 spielte gefühlt nur noch der Oberligist, der vor der Pause durch Marcello Romano herankam. „Da hatten wir die ein oder andere Situation, in der wir Glück hatten“, meinte Dabrowski über Szenen wie die Doppelchance, in der der Underdog gleich zweimal Aluminium traf. Doch der ETB gab nicht auf. Noel Futkeu, ausgerechnet in der RWE-Jugend ausgebildet, markierte das 2:3, Edisher Ugrekhelidze das 3:3 – in der Nachspielzeit. Das passte zur Dramatik dieses Spiels, das schließlich im Elfmeterschießen entschieden wurde.

Dabrowski: „Am Ende zählt das Weiterkommen“

Dabrowski resümierte: „Das Spiel ist uns aus den Händen geglitten. Am Ende zählt das Weiterkommen. Über die Leistung brauchen wir nicht zu diskutieren. Die war nach dem 3:0 nicht so, dass wir souverän waren. Das sollte uns eine Lehre sein.“ Gegen jeden Gegner müsse RWE an sein Limit gehen.

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Der Coach ging auch auf die zweite Garde ein, die im Pokal spielen durfte, ohne konkret auf Namen einzugehen. Mehrere Drittliga-Stammspieler waren draußen. „Auch die Jungs, die mit den Hufen scharren, haben es nicht geschafft, dass sie sich in eine Position bringen, in der sie in der Liga mehr Minuten bekommen.“

ETB Schwarz-Weiß Essen: Stolz nach Pokalfight

Und Apfeld? Der war hochzufrieden, trotz des so knapp verpassten Coups. „Das war schon sagenhaft, was wir gegen einen Drittligisten gemacht haben. Das macht mich stolz, das kann uns stolz machen. Wir waren die bessere Mannschaft“, sagte er. Und weiter: „Einen Kräfteverschleiß hat man bei uns nicht gemerkt, ich muss den Jungs ein großes Kompliment machen.“

ETB Schwarz Weiß – Rot-Weiss Essen 5:7 n.E. (3:3,1:3)

ETB: Jaschin, Sahin, Kubina, Lach, Matten, Reichardt, Akhal (79. Özbayrak), Romano (88. Ugrekhelidze), Zimmerling (90. Mumcu), Prince Kimbakidila (120.Gotzeina), Futkeu.

RWE: Wienand, Wiegel, Sponsel (59. Kourouma), Herzenbruch, Plechaty, Fandrich (46. Tarnat), Götze (46. Heuser), Holzweiler, Loubongo (75. Young), Berlinski (59. Wollschläger), Ennali.

Tore: 0:1, 0:2 Ennali (10. und 14.), 0:3 Berlinski (30.), 1:3 Romano (37.), 2:3 Futkeu (70.), 3:3 Ugrekhelidze (93.). Elfmeterschießen: 4:3 Sahin, 4:4 Ennali, Lach verschießt, 4:5 Tarnat, Gotzeina 5:5, 5:6 Herzenbruch, Mumcu verschießt, 5:7 Young.