Essen. Das Achtelfinale des Niederrheinpokals wird zum Drama. Rot-Weiss Essen vergeigt eine 3:0-Führung gegen ETB, übersteht aber das Elfmeterschießen.

Drittligist Rot-Weiss Essen entging haarscharf einer Blamage: Im Achtelfinale des Niederrheinpokals benötigte RWE tatsächlich ein Elfmeterschießen, um Oberligist ETB Schwarz Weiß mit 7:5 im Elfmeterschießen auszuschalten. Dabei hatten die Profis schon mit 3:0 geführt. Peinlich.

ETB gegen Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokal: Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen

ETB - Rot-Weiss Essen 5:7

Während RWE-Trainer Christoph Dabrowski bei der Aufstellung eine Mischung aus Stammkräften und Spielern, die Matchpraxis dringend nötig hatten, fand, bot Kollege Damian Apfeld seine beste Elf auf – der kleine Traum von der Sensation sollte möglichst lange leben.

Aber schon nach einer Viertelstunde hatte es sich damit fast erübrigt: RWE legte sich den zwei Klassen tiefer spielenden Gastgeber in Ruhe zurecht und versuchte es mit Flanken von außen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Auf Flanke Felix Götze und Kopfball Ron Berlinskis (8.) klärte Ex-RWE-Keeper Stefan Jaschin noch im Nachfassen. Zwei Minuten später schlug es ein: Diesmal hatte Sandro Plechaty geflankt, Lawrence Ennali verlängerte elegant mit der Sohle – und der Ball lag das erste Mal im Netz (10.).

Rot-Weiss Essen ist im Niederrheinpokal beim ETB auf Kurs Viertelfinale.
Rot-Weiss Essen ist im Niederrheinpokal beim ETB auf Kurs Viertelfinale. © ffs | Thorsten Tillmann

Vier Minuten später war der Linksaußen auch am 2:0 beteiligt: Diesmal hatte Berlinski geflankt, Ennali köpfte gegen die Laufrichtung Jaschins, und Pascal Kubina drückte ihn letztlich über die Linie. Der Ball hätte auch so seinen Weg gefunden. Das war natürlich ein Stimmungskiller bei allen, die es mit dem ETB hielten.

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Aber der Oberligist hatte noch nicht fertig. Nach Ecke von Guiliano Zimmerling zwang Frederik Lach mit seinem Kopfball Torhüter Wienand zu einer Glanzparade (23.). Und als der Ball durch Noel Futkeu dann doch in den Maschen zappelte (27.), war die Abseitsfahne hoch. Drei Minuten später schraubte der Drittligist den Vorsprung auf 3:0: Nach Ecke von Clemens Fandrich und Verlängerung Sponsels wuchtete Berlinski die Kugel im zweiten Versuch unter die Latte.

Den meisten Applaus gab es aber nach 37 Minuten: Die RWE-Abwehr war einen Moment strubbelig, das nutzte Marcello Romano zum 1:3, den Anschlusstreffer hatte sich der Außenseiter redlich verdient.

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Direkt nach der Pause hatte Futkeu alleine vor Wienand sogar die Chance zum 2:3, und beim anschließenden Kopfball von Lubina fehlte nicht viel. Der Oberliga-Dritte kam tatsächlich entschlossener aus der Kabine. Und es ging so weiter: Prince Kimbakidila flankte, Romano zielte haarscharf daneben (49.).

Die Profis ließen es dagegen gemütlich angehen und wurden fast bestraft: Herzenbruch langte gegen Futkeu elfmeterreif hin (58.) – kein Strafstoß? Na ja. ETB-Coach Apfeld regte sich zurecht auf. Erstaunlicherweise blieben die Schwarz Weißen am Drücker, Futkeu beschäftigte die ganze RWE-Abwehr – und wurde in der 70. Minute belohnt: Eine Kopfballstafette landete wirklich auf dem Kopf des Torjägers, der die Partie noch einmal scharf machte. Und der RWE roch an der Blamage: Sahin traf aus der Ferne nur die Latte (80.), Zimmerlings Schuss strich am Außenpfosten vorbei. Und in der Nachspielzeit stand das Stadion Kopf: Der eingewechselte Edisher Ugrekhelidze machte mit seiner Kopfball-Bogenlampe die Verlängerung perfekt! Und es ging tatsächlich ins Elfmetershießen…

ETB Schwarz Weiß – Rot-Weiss Essen 5:7 n.E. (3:3,1:3)

ETB: Jaschin, Sahin, Kubina, Lach, Matten, Reichardt, Akhal (79. Özbayrak), Romano (88. Ugrekhelidze), Zimmerling (90. Mumcu), Prince Kimbakidila (120.Gotzeina), Futkeu.

RWE: Wienand, Wiegel, Sponsel (59. Kourouma), Herzenbruch, Plechaty, Fandrich (46. Tarnat), Götze (46. Heuser), Holzweiler, Loubongo (75. Young), Berlinski (59. Wollschläger), Ennali.

Tore: 0:1, 0:2 Ennali (10. und 14.), 0:3 Berlinski (30.), 1:3 Romano (37.), 2:3 Futkeu (70.), 3:3 Ugrekhelidze (93.). Elfmeterschießen: 4:3 Sahin, 4:4 Ennali, Lach verschießt, 4:5 Tarnat, Gotzeina 5:5, 5:6 Herzenbruch, Mumcu verschießt, 5:7 Young.