Kaiserau. Rot-Weiss Essen ist vorerst die Tabellenführung der Regionalliga los. Die abgebrochene Partie gegen Preußen Münster wurde für die Gäste gewertet.

Herber Rückschlag für Regionalligist Rot-Weiss Essen. Die vor zwei Wochen abgebrochene Partie gegen Preußen Münster wird mit 2:0 für Münster gewertet. Das entschied das Sportgericht des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WDFV) am Freitag. RWE hat allerdings noch die Möglichkeit, Einspruch gegen das Urteil einzulegen und dürfte das aller Voraussicht nach tun.

Zu den verlorenen Punkten kommen weitere empfindliche Strafen für Rot-Weiss: Im ersten Heimspiel, nach dem das Urteil rechtskräftig ist, wird die Westkurve komplett gesperrt, zudem muss der Klub 15.000 Euro Geldstrafe zahlen - 7.500 davon für präventive Maßnahmen. Auch die Verfahrenskosten tragen die Essener. Die Strafen ergehen dabei nicht nur für den Böllerwurf gegen Münster, sondern auch für den Einsatz von Pyrotechnik beim Spiel gegen Borussia Mönchengladbach II.

Die Entscheidung hat auch direkte Auswirkungen auf den Aufstiegskampf in der Regionalliga West. Denn RWE ist durch das Urteil nun vorerst die Tabellenführung los. Aufgrund der 2:0-Wertung für Münster ziehen die Preußen mit jetzt 60 Zählern an den Essenern (59 Punkte) vorbei auf den ersten Platz. Allerdings hat RWE bis dato zwei Spiele in dieser Saison weniger absolviert als Preußen Münster und somit weiterhin alles in der eigenen Hand. Dritter ist Fortuna Köln mit 55 Zählern.

Zwei Spieler von Preußen Münster verletzten sich durch den Böllerwurf

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Die Partie zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster am 20. Februar wurde in der 76. Minute beim Stand von 1:1 zwischen beiden Mannschaften abgebrochen. Von der RWE-Tribüne landete ein lautstarker Böller bei den sich warmmachenden Einwechselspielern der Münsteraner. Zwei Spieler - Marvin Thiel und Jannik Borgmann - mussten medizinisch versorgt werden, Thiel erlitt ein Knalltrauma. Auch Münsters Physiotherapeut Tim Geidies war am Folgetag nicht arbeitsfähig.

Sportlich hatte sich in den 75 Minuten zuvor vor 10.000 Zuschauern eine packende Partie entwickelt. RWE war durch einen verwandelten Strafstoß von Thomas Eisfeld unmittelbar vor der Halbzeit 1:0 in Führung gegangen. Gerrit Wegkamp glich in der 73. Minute aus. Kurz darauf flog der Böller und sorgte für das unrühmliche Ende des Spitzenspiels.