Essen. Ärger bei Rot-Weiss Essen: Kapitän Dennis Grote will weg, ausgerechnet zu Aufstiegskonkurrent Preußen Münster. Er soll keine Freigabe bekommen.
Ohne Dennis Grote beendet Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag das Fußballjahr 2021, der Kapitän verpasst das Auswärtsspiel beim SV Straelen mit einem Infekt, wie der Verein Ende der Woche bekanntgab. 18 Spieltage lang hatte der 35-Jährige die Mannschaft in jedem Spiel aufs Feld geführt, von der ersten bis zur letzten Minute für den Klub von der Hafenstraße auf dem Feld gestanden. Gegen Bonn und Straelen fehlte er. Und nach Stand der Dinge wird Dennis Grote auch nicht mehr in Rot und Weiss auflaufen.
Hintergrund ist die Frage nach Grotes Zukunft. Der 35-Jährige soll bei RWE keinen neuen Vertrag über Sommer 2022 hinaus erhalten – im Verein gehen die Meinungen dazu aber weit auseinander. Grote gilt auf dem Platz als Herz und Seele des Spiels, er ist verlängerter Arm des Trainers. Für die Personalentscheidungen ist aber Sportdirektor Jörn Nowak verantwortlich, der kürzlich erst einen langfristigen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat.
Rot-Weiss Essen: Dennis Grote hätte bei Preußen Münster eine berufliche Perspektive
In Fankreisen machte bereits am Freitagabend vor dem Straelen-Spiel die Runde, dass Grote vor einem Wechsel zu Preußen Münster stehe, also ausgerechnet zum wohl ärgsten Konkurrenten um den Aufstieg in die dritte Liga.
Grote ist im Münsterland zu Hause, betreibt dort ein Sportgeschäft. Bei den Preußen, zu denen er gute Kontakte hat, würde er nach seinem Karriereende eine berufliche Perspektive bekommen. Nach unseren Informationen hat Dennis Grote um den Wechsel gebeten, Rot-Weiss Essen will dem Kapitän dafür aber keine Freigabe erteilen.
Dass Grote für Münster spielt, ist kaum vorstellbar – für RWE aber auch nicht mehr
Grote hat 69 mal für den VfL Bochum in der Bundesliga gespielt, machte 14 U-Länderspiele für Deutschland. Seit 2019 spielt er für RWE, stand 81 mal in Rot und Weiss auf dem Feld, war Kapitän in der überragenden Regionalliga-Saison 2019/20. Diese Erfolgsgeschichte scheint zu Ende, dass Grote nach der Wechselbitte noch einmal für RWE spielt, ist schwer vorstellbar.
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RWE will seinen Kapitän und Schlüsselspieler aber nicht zum direkten Konkurrenten ziehen lassen, ihn eher den Rest der Saison auf die Tribüne setzen. Ein Wechsel zu einem anderen Klub ist aber denkbar. Das würde Rot-Weiss vor allem auch wirtschaftlichen Spielraum schaffen, den dringend benötigten Ersatz für seinen wichtigsten Spieler zu holen, um das Saisonziel Aufstieg nicht (zusätzlich) zu gefährden.