Essen. Rot-Weiss Essen ist zurück an der Tabellenspitze. RWE schlug den Bonner SC mit 6:1. Über einen Fakt freute sich Christian Neidhart besonders.

„Wir haben zuhause einen Punkteschnitt von 2,55“, sagte Christian Neidhart nach dem 15. Regionalliga-Heimsieg von Rot-Weiss Essen in diesem Kalenderjahr. RWE schlug den Bonner SC am Freitagabend klar mit 6:1 (1:0). „Das ist überragend. Es zeigt, dass wir zuhause eine absolute Macht sind“, fügte der Trainer an.

Nach dem Abpfiff folgte der Lohn für die Spieler: die Ehrenrunde und „Spitzenreiter“-Sprechchöre von den Fans. Zumindest über Nacht ist Rot-Weiss wieder ganz oben, an der Spitze der Regionalliga West. Die Konkurrenz spielt samstags, RWE hat vorgelegt – und das deutlich.

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„Wir sind gut ins Spiel reingekommen, waren sehr druckvoll“, sagte Neidhart, dessen Team aber erst nach 38. Minuten durch Simon Engelmann in Führung ging. Schon in der neunten Minute hatte der Stürmer erstmals getroffen, das Tor wurde allerdings zurückgepfiffen. Abseits, entschied Schiedsrichter und Namensvetter Julian Engelmann. Auch Felix Bastians’ Tor in der 20. Minute nahm der Unparteiische zurück. Wieder erkannte das Gespann eine Abseitsposition.

Rot-Weiss Essen: Neidhart ärgert sich über Abseits-Entscheidungen

Zu Unrecht, so Neidhart, der sich die Szenen in der Halbzeit angeschaut habe. „Das Tor von Engelmann war zu 100 Prozent kein Abseits“, sagte er und ärgerte sich. Seine Mannschaft hätte bei einer höheren Führung beruhigter in die Pause gehen können.

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Nach dem Seitenwechsel hatte RWE weiterhin das Spielgeschehen im Griff, schnürte Bonn in der eigenen Hälfte ein. Zlatko Janjic (51.) und Cedric Harenbrock (64.) besorgten schließlich eine 3:0-Führung, zwei „schöne Tore“, freute sich Neidhart. Kurz darauf wehte jedoch ein Raunen über die Hafenstraße.

Wie aus dem Nichts kamen die Bonner nämlich zurück. Masaaki Takahara markierte das 1:3 (70.) und nur zwei Minuten später fiel fast das zweite Bonner Tor: Erst scheiterten die Gäste am Pfosten, dann an RWE-Torwart Daniel Davari, der einen Schuss aus kurzer Distanz überragend parierte.

„Mit ein bisschen Glück“, haderte Gäste-Trainer Björn Joppe, „machen wir vielleicht das 2:3 und es wird ein bisschen spannender.“ Wurde es nicht, da von Bonn anschließend gar nichts mehr kam und RWE sich „super“, so Neidhart, aus der kurzen aber intensiven Druckphase des BSC befreite.

RWE: Engelmann und Voelcke machen am Ende alles klar

Drei weitere Treffer legten die Essener in den letzten zehn Spielminuten nach. Simon Engelmann (81. und 86.) sowie Youngster Sascha Voelcke (83.) sorgten für den Endstand nach einem mehr als dominanten Auftritt der Hausherren. Das steht nach dem 6:1 fest: Besser hätte sich Rot-Weiss vom eigenen Publikum, 6700 Zuschauerinnen und Zuschauer waren vor Ort, im letzten Heimspiel des Jahres nicht verabschieden können. Immerhin zählt auch die Tordifferenz in der engen Regionalliga-Spitzengruppe eine ganze Menge.

Rot-Weiss Essens Trainer Christian Neidhart war zufrieden mit seiner Elf.
Rot-Weiss Essens Trainer Christian Neidhart war zufrieden mit seiner Elf. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Der Erfolg ist noch höher einzuordnen, da Essen in den vergangenen Tagen mit Personalsorgen zu kämpfen hatte, so Neidhart. „Wenn man überlegt, was uns in den letzten Wochen weggebrochen ist, dann muss man der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, dass sie diese Stärke beibehalten hat“, sagte der 53-Jährige, der gegen Bonn auf Dennis Grote verzichten musste.

Lesen Sie hier mehr zum Ausfall von Dennis Grote.

In die Weihnachtspause geht es für die Bergeborbecker nach dem 6:1 nicht. In der nächsten Woche (Sa, 18. Dezember, 14 Uhr) treffen sie auf den SV Straelen. Das ist ausgerechnet die Mannschaft, die im Hinspiel ein 4:1 holte und damit das bislang letzte Gästeteam ist, das an der Hafenstraße gewinnen konnte …

Rot-Weiss Essen – Bonner SC 6:1 (1:0)

RWE: Davari – Plechaty (84. Langesberg), Alonso, Herzenbruch, Bastians – Dürholtz, Taranat – Young (84. Heim), Janjic (70. Krasniqi), Harenbrock (77. Voelcke) – Engelmann.

Tore: 1:0 Engelmann (38.), 2:0 Janjic (51.), 3:0 Harenbrock (64.), 3:1 Takahara (70.), 4:1 Engelmann (81.), 5:1 Voelcke (83.), 6:1 Engelmann (86.).

Schiedsrichter: J. Engelmann.

Zuschauer: 6700.