Essen. Rot-Weiss Essen fährt zum SV Straelen. Der gewann zuletzt doppelt gegen Regionalliga-Tabellenführer RWE. Was Trainer Neidhart über den SVS sagt.

Gut möglich, dass bei den Spielern des SV Straelen unterm Weihnachtsbaum ein T-Shirt liegt mit der Aufschrift: „RWE-Bezwinger“. Verdient hätten sie es, immerhin gelang dies den Mannen vom Niederrhein gleich zweimal: Im Pokalfinale wie auch in der Meisterschaft am zweiten Spieltag. Ansonsten im übrigen keiner anderen Mannschaft.

Darum wird RWE-Coach Christian Neidhart bei der Abschlussbesprechung vor der letzten Partie in diesem Jahr am Samstag im Stadion an der Römerstraße (14 Uhr) ein einziges Wort zur Motivation gereicht haben: Straelen.

Brennpunkte zu Rot-Weiss Essen:

Wobei der Trainer die beiden Niederlagen relativiert: „Im Pokal waren wir nach dem Ligazweikampf mit dem BVB einfach durch. Und beim 1:4 im ersten Heimspiel der Saison haben sie uns einfach auf dem falschen Fuß erwischt.“ Also, den Angstgegner-Status muss sich Straelen noch verdienen, auch wenn Neidhart ihnen ein gutes Zeugnis ausstellt: „Die Mannschaft hat Qualität und eine gute Offensive – und sie wollen selbst Fußball spielen, wie sie es gegen Lotte gezeigt haben.“

Rot-Weiss Essen: „Wir stehen immerhin auf Platz eins“

In Sachen Zeugnis glaubt der RWE-Coach, dass seine Mannschaft nach der Hinrunde zu schlecht wegkommt. „Alles redet nur davon, wie stabil der WSV, Münster oder Fortuna Köln sind – aber wir stehen immerhin auf Platz eins, trotz unserer ganzen Probleme der letzten Wochen.“

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Als da wären die Langzeitausfälle von Daniel Heber, Oguzhan Kefkir und Kevin Holzweiler – vom „Phantom der Hafenstraße“, Michel Niemeyer, noch ganz zu schweigen, der bislang keine Minute für Rot-Weiss auflief. Und Neidhart weist auch gerne auf den „Riesenumbruch“ in der Sommerpause hin. „Das war schon ein Brett für uns, da mussten einige Jungs in die Bresche springen, aber ich denke, für die Problemen haben wir das sehr gut hinbekommen.“

Und ein „richtig geiles Spiel“ gegen den Bonner SC (6:1) gemacht, übrigens ohne Dennis Grote, der auch nun zum Jahresabschluss in Straelen fehlen wird. Der Infekt, den sich der Kapitän vor über einer Woche einhandelte, erweist sich doch als hartnäckig.

Rot-Weiss Essen will nach den 90 Minuten strahlen

„Aber die Mannschaft hat diesem Druck stand gehalten“, freut sich Christian Neidhart und denkt da gerne an die Entwicklung zum Beispiel eines Sascha Voelcke, der zuletzt gegen Bonn sein erstes „Männertor“ erzielte und sich anschließend diebisch freute. „Sascha hat sich in den letzten Wochen schon im Training richtig aufgedrängt, und wenn das Spiel in Ahlen nicht ausgefallen wäre, hätte er dort schon von Beginn an seine Chance bekommen“, verriet der Trainer.

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Ob er dies nun in Straelen mit dem Ex-St.Paulianer nachholen wird, da wollte sich Neidhart nicht in die Karten schauen lassen. Voelcke sei auf jeden Fall „eine Alternative“, aber Ahlen wäre eine ganz andere Hausnummer gewesen, zumal auch die Platzverhältnisse dort eine ganz andere Spielweise erfordert hätten: „Ahlen hat den schlechtesten Platz der Liga, das ist in Straelen nicht der Fall.“

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Die Gastgeber sind übrigens am vergangenen Wochenende auch in Ahlen ausgerutscht, Trainer Thomas Gerstner sprach anschließend sogar von „einem Skandal, auf so einem Platz spielen zu lassen“. Die Partie fand übrigens auf dem Kunstrasenplatz statt. Nach der zweiten Niederlage in Folge und dem Rückfall auf Platz 12 käme den Platzherren zum Jahres-Kehraus ein Sieg gegen den Ligaprimus natürlich genau gelegen.

SV Straelen hofft auf RWE-Schreck Cagatay Kader

Die Hoffnungen ruhen dabei natürlich auch auf Torjäger Cagatay Kader, der die Rot-Weissen im Hinspiel mit einem Dreierpack im Alleingang „zerlegte“. Seine acht Saisontore hat er aber am Anfang erzielt, momentan befindet er sich seit Oktober in einer Torkrise. Der Spitzenreiter hofft, dass diese genau noch ein Spiel anhält.