Essen. Torwart, Abwehrchef, Kapitän, Torjäger. Davari, Heber, Grote, Engelmann. Es gibt kaum bessere in der Liga. Sie sollen RWE zum Aufstieg führen.
3:0 gegen Bonn – der Saisonstart in der Fußball-Regionalliga lief perfekt für RWE. In dieser Saison will der Traditionsverein von der Hafenstraße endlich das große Ziel erreichen, die Regionalliga West verlassen. 90 Punkte holte Rot-Weiss Essen in der vergangenen Saison, aus 40 Spielen – die beste Saison für RWE in der Regionalliga, ganz knapp reichte das nicht für den ersehnten Aufstieg.
Etwas überraschend gab es danach einen größeren personellen Umbruch, 15 Spieler haben den Club verlassen, zehn Neuzugänge haben die sportlichen Verantwortlichen um Marcus Uhlig, Jörn Nowak und Christian Neidhart verpflichtet. Die Fans der Rot-Weissen müssen sich also an einige neue Namen und Gesichter gewöhnen. Die Spieler, die das Herz dieser Mannschaft bilden, bleiben aber dieselben.
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- Janjic trifft beim Debüt: Das sagt der Neuzugang über Engelmann, seine Rolle und die Doppelspitze
Sie sind das Gerüst des Teams, das endlich aufsteigen soll. Ihre Namen: Daniel Davari, Daniel Heber, Dennis Grote und Simon Engelmann.
Rot-Weiss Essens Nummer eins: Daniel Davari
Daniel Davari ist die unangefochtene Nummer eins im Essener Tor, wie jeder der vier genannten einer der besten Spieler der Liga auf seiner Position, wenn nicht der beste. „Durch seine ruhige und positive Ausstrahlung wird er unserer Mannschaft noch mehr Stabilität verleihen“, sagte Sportdirektor Jörn Nowak im vergangenen Sommer bei Davaris Verpflichtung – es kam wie erhofft und erwartet.
Dass RWE in der vergangenen Saison die wenigsten Gegentore der Liga kassierte, war natürlich auch ein Verdienst des Torhüters, der mehr als 100 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga und sogar vier A-Länderspiele für den Iran absolvierte und 2014 in Brasilien zum WM-Kader gehörte. Aber nicht nur im Tore verhindern ist er für RWE-Trainer Neidhart wertvoll: „Er ist ein erfahrener Torwart, der viel Ruhe ausstrahlt. Mit dem Ball am Fuß ist er sehr stark, was unserer Spielweise sehr entgegen kommt, so haben wir, wenn wir hinten heraus spielen, immer einen Mann mehr auf dem Platz“, sagt der Essener Coach in der Vorbereitung auf den Start im Gespräch mit dieser Redaktion.
Der Dauerbrenner in der Abwehr: Daniel Heber
Ebenso wie Davari hatte auch Daniel Heber großen Anteil an der starken Essener Abwehrleistung. Dass er am Saisonende seinen Vertrag beim Regionalligisten verlängerte, war eine richtig große Nummer – nach langen Verhandlungen, in denen RWE sich für den Abwehrchef bis zur Decke streckte, um ihn von einem Wechsel in die dritte oder zweite Liga abzuhalten.
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„Für mich der beste Innenverteidiger der Liga. Seine Sprungkraft, sein Tempo, sein Zweikampfverhalten sind einmalig. Ich freue mich riesig, dass er langfristig bei uns verlängert hat. Er ist ein absoluter Leistungsträger“, ist Neidhart froh, weiter auf Heber zählen zu dürfen. Wie wichtig Heber ist, zeigt eine Zahl aus der abgelaufenen Saison: Nur in einziges von 40 Ligaspielen verpasste er verletzt, sonst stand er immer auf dem Platz, von der ersten bis zur letzten Minute.
Die Zuneigung ist gegenseitig: Heber „liebt“ RWE, wie er selber sagt – er durchlief die RWE-Nachwuchsteams, kam nach Stationen in Oberhausen und Bochum 2018 zurück. Und die Fans lieben ihn. Bemerkenswert: Heber will unbedingt noch mal höher als in der Regionalliga spielen – und unterschrieb bei RWE einen Vertrag für vier Jahre, bis 2025. Das Bekenntnis ist klar: Heber will hoch - und zwar mit RWE.
Der Kapitän und Chef im Mittelfeld: Dennis Grote
Während die Verhandlungen mit Heber sich hinzogen, war mit Dennis Grote frühzeitig alles klar: Bereits im Januar verlängerte Rot-Weiss Essen den auslaufenden Vertrag mit dem 34-Jährigen – als erstem Spieler überhaupt zu der Zeit. Trainer Neidhart erklärt, warum: „Er ist mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld, ein absoluter Leader. Ein Typ, der das Spiel taktieren kann und genau das umsetzt, was wir vorher besprochen haben.“
Beim Vorbereitungsauftakt fehlte er verletzt, da machten sich einige schon Sorgen. Er ist aber schon wieder dabei und holte den Rückstand schnell auf. Dass Grote von Neidhart zum neuen RWE-Kapitän ernannt wurde, hat niemanden überrascht. Grote hat die Erfahrung von 69 Bundesligaspielen. Er zieht die Fäden im Mittelfeld, dirigiert die Mitspieler und ist selbst als Distanzschütze auch torgefährlich, hat schon einige wunderschöne Weitschusstore erzielt – weitere sollen folgen.
Der Torjäger: Simon Engelmann bekommt Unterstützung
142 Tore in 269 Spielen – was für eine Quote. Sie gehört zu Simon Engelmann, dem Torjäger vom Dienst. Dreimal in Folge wurde er zuletzt Torschützenkönig der Regionalliga West. Zweimal für den SV Rödinghausen, in der vergangenen Saison dann für die Essener, die ihn aus Ostwestfalen ins Ruhrgebiet holten. Für RWE machte er 29 Regionalliga-Tore, dazu drei Treffer in vier DFB-Pokalspielen. Auch im Auftaktspiel gegen Bonn machte das erste Saisontor für RWE natürlich: Simon Engelmann.
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Trainer Neidhart sagt: „Er ist der Torjäger, den wir uns immer erhofft hatten, was er vergangene Saison mit seinen Qualitäten und seiner Torquote unter Beweis gestellt hat, obwohl es zum Ende der Saison bei ihm schon an die Substanz gegangen ist.“
Das war der Haken: Wenn Engelmann nicht traf, hatte RWE in der vergangenen Saison zu oft Probleme, zu abhängig war das Neidhart-Team von seinem Torjäger, der kaum eine Pause bekam, in jedem der 40 Spiele in der Startelf stand. Die Verantwortlichen haben das Problem erkannt und Zlatko Janjic vom SC Verl verpflichtet – erfahren, abgezockt und torgefährlich. Er soll Engelmann entlasten, wie Neidhart sagt: „Wir sind froh, mit Janjic einen Mann mit ähnlichem Kaliber verpflichtet zu haben, auch von ihm erwarten wir Tore.“
Es soll aber nicht heißen, dass Engelmann um seinen Platz fürchten muss. Im Gegenteil. Der RWE-Trainer kann sich gut vorstellen, beide Torjäger zusammen aufzustellen, machte das (erfolgreich) bereits am ersten Spieltag – die Regionalliga-Verteidiger zittern.
Auf diesen Positionen gibt es kaum oder keine besseren
Denn für Engelmann gilt das gleiche wie für Davari, Heber und Grote: Auf ihrer Position gibt es in der vierten Liga kaum bessere – oder auch gar keinen besseren. RWE hat starke Neuzugänge geholt, mit Erfahrung in höheren Ligen und viel Potenzial, die sicher alle ihre Akzente setzen werden.
Aber die Namen der Spieler, die RWE zum Aufstieg führen sollen und müssen, das sind dieselben wie in der letzten Saison: Daniel Davari, Daniel Heber, Dennis Grote und Simon Engelmann. Das ist das Gerüst einer Meistermannschaft.